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Betten machen: Ist Ordnung ungesund?

Früher galt es als Beinahe-Skandal, wenn in einem Haushalt nicht spätestens bis zum Mittag die Betten gemacht waren. Besonders ordnungsliebende Menschen folgen dieser Gewohnheit auch heute noch. Doch oft bleibt die zerwühlte Bettdecke bis zum Nachmittag liegen – weil erst nach der Arbeit Zeit ist, die Betten zu machen. Das kann auch ein Vorteil sein! Warum, das verraten wir Ihnen hier.

Betten machen oder nicht? Was dagegen spricht

Zu den häufigsten Allergien gehört die Hausstauballergie. Genau genommen ist aber nicht der Staub der Übeltäter, sondern die Ausscheidungen mikroskopisch kleiner Milben. Ganz frei von ihnen ist der sauberste Haushalt nicht. Aber es gibt Mittel und Wege, ihre Vermehrung einzudämmen, etwa durch eher kühle Raumtemperaturen und eine nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit. Umgekehrt gilt: In einer warmen, feuchten Umgebung fühlen sich Milben pudelwohl.

Und genau hier liegt das Problem: Weil wir im Schlaf schwitzen, ist die Matratze am Morgen leicht feucht und darüber hinaus vorgewärmt. Wenn Sie jetzt sofort die Bettdecke darüber ziehen und schön glatt streifen, schließen Sie die Wärme und Feuchtigkeit darunter ein. Das Ergebnis: Bei den Milben herrscht regelrechte Partystimmung. Der Effekt ist nicht immer gleich stark und von der Dicke der Decke abhängig. Ebenso kommt es darauf an, wie stark jemand schwitzt.

Grundsätzlich ist es aber besser, nicht sofort nach dem Aufstehen die Betten zu machen und dabei die Matratze abzudecken. Denn diese braucht Zeit, um abzukühlen und zu trocknen.

Betten richtig machen – nach der Hotel-Methode

Sie möchten das Bett in der Früh nicht sich selbst überlassen? Dann empfiehlt sich folgende Vorgehensweise, die inzwischen in vielen Hotels üblich ist: Decken Sie nicht die komplette Matratze ab, sondern nur ein Drittel am Fußende, indem Sie die Bettdecke sorgfältig falten. Dadurch bleibt der kritische Bereich auf Rückenhöhe frei, an dem sich die meiste Feuchtigkeit sammelt.

Bei aufgeschlagener Bettdecke ist das Spannbetttuch gut sichtbar. Sehr schön sieht es aus, wenn Sie gemusterte Bettwäsche mit einem Betttuch kombinieren, das eine Farbe des Musters aufgreift. Bei einfarbiger Bettwäsche wirken Kombinationen verwandter Töne edel, beispielsweise Hellgrau auf Dunkelgrau.

Auch bei Kinderbetten ist es hygienischer, die Matratze bei Nichtgebrauch nicht sofort zuzudecken. Handelt es sich noch um ein Gitterbettchen, hängen Sie die Decke zum Auslüften einfach über das Seitenteil.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen und nach der Hotel-Methode Ihr Bett machen, haben Milben (fast) keine Chance mehr.

Weitere Betten-Tipps für Hausstauballergiker

Darauf zu verzichten, die Betten zu machen – jedenfalls auf die „normale“ Art – ist aber nicht die einzige Möglichkeit für Allergiker, sich zu schützen. Auch folgende Tipps helfen dabei, den Milben zu Leibe zu rücken:
  • Achten Sie beim Kauf von Bettwäsche und Bettwaren darauf, dass diese sich bei mindestens 60 Grad waschen lassen. Diese Temperatur ist notwendig, um die kleinen Tierchen zuverlässig abzutöten.
  • Für Allergiker empfiehlt es sich normalerweise, die Bettwäsche einmal in der Woche zu waschen und zu wechseln. Übrigens: Wie Sie das Bett am schnellsten frisch beziehen, lesen Sie hier.
  • Kopfkissen und Bettdecke waschen Sie am besten mindestens einmal im Jahr oder geben sie in die Reinigung. Diese Empfehlung gilt auch für Menschen, die keine Allergie haben.
  • Lüften Sie die Matratze regelmäßig und wenden Sie diese von Zeit zu Zeit. Dadurch kann sich eine Seite „erholen“, indem sie eine Weile komplett trocken bleibt.
  • Schütteln Sie Bettdecken und Kissen nach Möglichkeit nicht in der Wohnung aus. Sonst verteilen Sie die Hautschuppen, von denen sich die Milben ernähren. Ebenso ist beim Abziehen etwas Vorsicht geboten. Lüften Sie dabei stets ausreichend.
  • Bei einer starken Allergie kann eine milbendichte Bettwäsche für Erleichterung sorgen. Diese schließt Milben in der Matratze oder im Kissen ein.
  • Zu guter Letzt bremst eine optimale Luftfeuchtigkeit die Vermehrung der kleinen Biester. Halten Sie diese am besten bei 40 Prozent. Das ist das untere Ende des Wohlfühlbereichs von 40 bis 60 Prozent.