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Wasserkocher entkalken: So funktioniert es

Wer in einer Region mit hartem Wasser lebt, kennt das Problem: Schon nach kurzer Zeit bildet sich im Wasserkocher eine dicke Kalkschicht. Manchmal lösen sich kleine Stückchen und landen im Tee oder Kaffee – ärgerlich! Aber ist der Kalk schädlich? Und wie lässt sich ein Wasserkocher entkalken? Unser Ratgeber liefert Ihnen nützliche Tipps.

Oft gefragt: Ist Kalk im Wasserkocher schädlich?

Keine Sorge – eine Gefahr für die Gesundheit stellt der Kalk nicht dar. Er besteht aus im Wasser gelösten Mineralstoffen, hauptsächlich Calciumhydrogencarbonat und Magnesiumhydrogencarbonat. Kalzium und Magnesium sind wichtige Spurenelemente, die der Körper sogar benötigt. Nehmen wir davon zu viel auf, ist das kein Problem. Den Überschuss scheidet der Körper aus.

Die Kalkschicht in Wasserkochern bildet sich vor allem durch das Erhitzen. Dabei wandeln sich Calciumhydrogencarbonat und Magnesiumhydrogencarbonat in Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat um. Beide Stoffe sind wasserunlöslich und lagern sich als Kalk an den Oberflächen ab.

Negativ ist der Kalk jedoch für den Geldbeutel. Auf dem Boden des Wasserkochers wirkt er wie eine isolierende Schicht. Es dauert länger, bis das Wasser heiß wird, und der Stromverbrauch steigt. Darüber hinaus kann es passieren, dass sich Kalkteilchen lösen und im Tee oder Kaffee landen. Allein das sind gute Gründe, regelmäßig den Wasserkocher zu entkalken.

Übrigens: Lesen Sie auch, wie viel Strom ein Wasserkocher verbraucht [Link zu Wasserkocher/Leistung] und ob er sparsamer als ein Induktionsherd ist [Link zu Wasserkocher/Induktion].

Wasserkocher einfach entkalken mit Hausmitteln

Sie brauchen nicht zu einem speziellen Entkalker zu greifen. Um einen Wasserkocher zu entkalken, ist Essig, Essigessenz oder Zitronensäure vollkommen ausreichend.

Zitronensäure und Essigsäure sind in hoher Konzentration ätzend. Gehen Sie vorsichtig beim Mischen vor, sodass keine Spritzer entstehen, und waschen Sie Rückstände auf der Haut sofort ab.

Wasserkocher entkalken mit Essig oder Essigessenz

Essig ist als Hausmittel beliebt und wird auch von einigen Herstellern empfohlen, um Wasserkocher natürlich zu entkalken. Beachten Sie, dass die Konzentration der Essigsäure nicht zu hoch sein darf. Die Verdünnung hängt davon ab, ob Sie normalen Essig oder Essigessenz verwenden:
  • Normalen Essig verdünnen Sie im Verhältnis 1:2, also mit der doppelten Menge Wasser.
  • Möchten Sie den Wasserkocher entkalken und Essigessenz verwenden, müssen Sie diese im Verhältnis 1:10 verdünnen. Wenn Sie die Flüssigkeiten gleich im Wasserkocher mischen, füllen Sie immer zuerst das Wasser ein. Die aggressive Essigessenz sollte nicht direkt auf das Material des Geräts gelangen.
  • Achten Sie darauf, dass die Mischung bis über den Kalkansatz im Gerät reicht. Lassen Sie diese kurz aufkochen und danach einwirken. Der Kalk löst sich mit einem leichten Sprudeln auf.
  • Ist der Wasserkocher entkalkt, spülen Sie ihn gründlich aus.
Normalerweise ist aufgrund des hartnäckigen Essiggeruchs mehrfaches Ausspülen notwendig. Dabei hilft es, das Wasser zu erhitzen.

Mit Zitronensäure den Wasserkocher entkalken

Zitronensäure eignet sich ebenfalls, um einen Wasserkocher zu entkalken. Sie hat den Vorteil, dass sie weitgehend geruchsneutral ist. Um den Wasserkocher zu reinigen, müssen Sie keine Zitronen auspressen: Günstiger und praktischer ist reine Zitronensäure in Pulverform, die es in Drogeriemärkten gibt.
  • Füllen Sie zuerst kaltes Wasser in das Gerät, sodass es über den Kalkansatz reicht.
  • Lösen Sie darin pro Liter zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure-Pulver auf.
  • Kochen Sie die Mischung auf und lassen Sie diese so lange einwirken, bis der Kalk vollständig aufgelöst ist.
  • Anschließend spülen Sie den Wasserkocher sorgfältig aus.
Im Gegensatz zum Essig ist hier schon nach einmaligem Ausspülen kein Geruch mehr vorhanden. Trotzdem ist es sinnvoll, noch einmal nachzuspülen. Andernfalls können Reste der Zitronensäure dazu führen, dass Kaffee oder Tee leicht sauer schmeckt.

Mit Zitronensäure heiß entkalken – problematisch?

Im Netz sind immer wieder Hinweise zu lesen, dass sich Zitronensäure nicht zum Heißentkalken eignet. Oft wird eine maximale Temperatur von 40 Grad oder höchstens 60 Grad empfohlen. Andernfalls entstünden unlösbare Calciumcitrat-Rückstände, etwa wenn Sie einen Wasserkocher reinigen und die Flüssigkeit aufkochen lassen. Ist an dieser Warnung etwas dran?

Das Ganze hat einen wahren Kern: In heißem oder kochendem Wasser kann aus Zitronensäure und Kalk Calciumcitrat entstehen. Dieses ist ebenso unlöslich wie herkömmliche Kalkrückstände – aber nur in Wasser! In Zitronensäure löst sich Calciumcitrat dagegen sehr gut. Das bedeutet: Nehmen Sie eine ausreichende Menge an Zitronensäure, kann sich kein Calciumcitrat bilden beziehungsweise es löst sich sofort wieder auf. Die Gefahr von unlöslichen Rückständen besteht nur, falls das Hausmittel zu gering dosiert wird.
Sollte das passiert sein, stellt das keinen Grund zur Panik dar: Entkalken Sie den Wasserkocher einfach erneut – diesmal mit einer ausreichend starken Zitronensäure-Lösung. Ebenso lassen sich Calciumcitrat-Rückstände mit verdünntem Essig oder verdünnter Essigessenz entfernen.

Der Wasserkocher ist zwar sauber, aber er ist undicht oder überhitzt? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Problemen, und ob sich eine Reparatur lohnt [Link zu Wasserkocher/Defekt].