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Planung von Kaminen: Checkliste und weitere Tipps

Einen Kamin oder Kaminofen zu installieren, ist kein Hexenwerk. Allerdings ist es ratsam, die Installation sorgfältig zu planen. Zum einen brauchen Sie ein Modell, das zu Ihren Ansprüchen passt. Das bedeutet auch, dass der Kamin die richtige Heizleistung hat. Darüber hinaus gibt es gewisse gesetzliche Bestimmung, was die Aufstellung und die Inbetriebnahme betrifft. Hier erhalten Sie einen Überblick, worauf zu achten ist.

Die folgenden Hinweise und Tipps gelten für Feuerstätten. Dazu zählen alle Kamine, die mit Brennstoffen wie Holz, Pellets, Gas oder Öl laufen. Elektrische Kamine fallen nicht darunter. Interessieren Sie sich für diese Variante, schauen Sie doch bei diesem Ratgeber vorbei.

Kamin-Checkliste: Was ist bei der Aufstellung wichtig?

Grundsätzlich sind folgende Schritte notwendig, bevor Sie die wohlige Wärme eines neuen Kamins genießen können:
  • Prüfen der baulichen Voraussetzungen: Ist bereits ein Schornstein am angedachten Standort vorhanden? Falls nicht, muss ein neuer Schornstein, beispielsweise aus Edelstahl, installiert werden. Manche Kaminöfen erfordern darüber hinaus einen Außenluftanschluss. Ebenso wichtig: Reichen am Standort die Sicherheitsabstände zu Wänden und Möbeln aus? Bei sehr schweren Öfen spielt zudem die Tragfähigkeit der Decke eine Rolle. Dadurch scheiden möglicherweise schon manche Kamine aus, sodass sich eine „Ja oder Nein“-Frage hier nicht mehr stellt.
  • Prüfen der gesetzlichen Vorschriften: Damit ein Ofen genehmigt wird, muss er den geltenden Bestimmungen entsprechen. Dazu gehört als Erstes ein CE-Kennzeichen, das für die Sicherheit bürgt. Außerdem müssen alle Modelle der europäischen Norm DIN EN 13240 entsprechend. Ebenso notwendig ist die Einhaltung der Bundes-Immissionsschutzverordnung Stufe 2 (BImSchV 2). Darüber hinaus gelten oft spezielle Regelungen vor Ort. Hier gibt die Verwaltung der Gemeinde oder Stadt Auskunft.
  • Einen geeigneten Kamin aussuchen: Maßgeblich sind hier der Typ sowie die Heizleistung des Kamins. Mehr zu beliebten Bauarten und was die Brennstoffe für Kamine kosten, lesen Sie in unserem Ratgeber zu den Kaminarten. Welche Leistung in Kilowatt bei welcher Raumgröße erforderlich ist, erfahren Sie hier.
  • Fachgerechte Montage: Manche Kamine können Sie selbst aufstellen. Am einfachsten geht das bei Schwedenöfen und Pelletöfen. Hier handelt es sich um weitgehend fertige Systeme. Kaminbausätze mit Fertigteilen stellen für geübte Handwerker ebenfalls kein Problem dar. Individuelle Lösungen mit Kamineinsätzen und Kachelöfen sind eher eine Sache für Profis. Gaskamine dürfen aus Gründen der Sicherheit ausschließlich Fachleute installieren.
  • Abnahme durch den Schornsteinfeger: Grundsätzlich gilt bei allen Feuerstätten, dass der örtliche Schornsteinfeger vor dem ersten Anheizen den Kamin in Augenschein nehmen muss. Er prüft alles auf seine Sicherheit und nimmt die Feuerstätte offiziell ab. Um hier keine Überraschungen zu erleben, sprechen Sie mit ihm aber am besten schon während der Planung. Wichtig: Bei „schwarz“ betriebenen Kaminen drohen hohe Bußgelder und Sie haben keinen Versicherungsschutz.
So weit unsere Checkliste zur Kamin-Planung. Darüber hinaus tauchen drei weitere Fragen häufig auf. Diesen widmen wir uns jetzt.
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Ist für einen Kamin eine Baugenehmigung notwendig?

Eine Baugenehmigung ist für einen Kamin oder Kaminofen nicht erforderlich. Die Abnahme durch den Schornsteinfeger reicht. Das Gleiche gilt bei privaten Wohnhäusern in der Regel auch für einen zusätzlichen Schornstein, soweit die sonstigen gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Eine Ausnahme stellen größere Schornsteine dar, die als bauliche Veränderung gelten. Hier brauchen Sie vor dem Bau eine Genehmigung.

Mit welchen Kosten muss ich bei einem Kamin rechnen?

Die Kosten für einen Kamin variieren je nach Modell und Gegebenheiten vor Ort stark. Einfache Schwedenöfen gibt es schon für einige Hundert Euro. Diese lassen sich, abgesehen von der Kernbohrung, leicht selbst installieren. Für die Bohrung durch einen Fachbetrieb können Sie ohne Anfahrt mit etwa 150 Euro rechnen. Zu guter Letzt bezahlen Sie noch die Abnahme durch den Schornsteinfeger, die normalerweise zwischen 50 und 150 Euro liegt.
Auf der anderen Seite können etliche Tausend Euro zusammenkommen: beispielsweise für einen individuell gemauerten Kamin plus zusätzlichem Schornstein.

Ein Tipp gilt jedoch grundsätzlich – ganz gleich, für welche Art von Kamin Sie sich entscheiden: Wenn Sie Handwerker beauftragen, lassen Sie sich zur Sicherheit immer einen Kostenvoranschlag machen.
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Gibt es Kamine ohne Schornstein?

Falls kein geeigneter Schornstein vorhanden ist, müssen Sie auf einen gemütlichen Kamin nicht verzichten. In diesem Fall kommen elektrische Kamine sowie spezielle Pelletöfen mit Wand- oder Dachentlüftung in Betracht. Erstere sind komplett genehmigungsfrei. Bei Letzteren ist eine offizielle Abnahme notwendig, da es sich um Feuerstätten handelt. Wenn es Ihnen nur um die Optik und nicht ums Heizen geht, kommen darüber hinaus Bioethanol-Kamine infrage.