Startseite » Ratgeber » Kamine » Modern und gemütlich: Elektrische Kamine und LED-Kamine

Modern und gemütlich: Elektrische Kamine und LED-Kamine

Am Abend entspannt auf der Couch liegen und das romantische Lodern eines Kaminfeuers genießen: Klingt gut, oder? Allerdings kommt der Einbau eines echten Kamins manchmal nicht infrage. Beispielsweise in einer Mietwohnung, oder weil kein Anschluss an einen Schornstein möglich ist. Doch für solche Fälle gibt es eine Lösung: elektrische Kamine. Sie vereinen eine unkomplizierte Installation, eine einfache Bedienung und eine dekorative Optik. Hier erfahren Sie mehr über die verschiedenen Varianten.

Mit und ohne Heizung: Wie funktionieren elektrische Kamine?

Die Mehrzahl der elektrischen Kamine besteht aus zwei Elementen: einer Elektroheizung mit einer Leistung und einem künstlichen Kaminfeuer. Die Heizung funktioniert typischerweise durch Konvektion: Im Inneren erhitzen elektrische Heizdrähte die Luft. Diese steigt auf und kommt oben aus. Dadurch entsteht im Gerät ein leichter Unterdruck, durch den automatisch kühle Luft von unten nachströmt.

Daneben gibt es Modelle, bei denen die Heizung mit einer Zwangsbelüftung arbeitet. In diesem Fall sorgt ein zusätzlicher Ventilator dafür, dass die Luft durch den Elektrokamin strömt. Im Prinzip arbeiten diese Kamine wie Heizlüfter. Diese Variante ist jedoch eher selten. Der Grund: Normalerweise reicht der Luftstrom durch Konvektion aus, sodass ein Ventilator nur bei sehr großen Geräten notwendig ist.

Darüber hinaus gibt es elektrische Kamine ohne Heizfunktion. Hier geht es allein um die Optik. Sie erkennen solche Varianten schon an der Leistung: Diese liegt normalerweise bei unter 100 Watt.
Abschnitt überspringen

Optik: Wie entstehen die „Flammen“ im elektrischen Kamin?

So weit die grundlegende Funktion. Doch wie erschafft ein elektrischer Kamin den Eindruck eines echten Kaminfeuers? Mit LEDs – deswegen ist auch häufig von LED-Kaminen die Rede. Doch es gibt Unterschiede: Die drei gängigen Technologien hören auf die Namen Opti-Flame, Opti-Myst und Opti-Virtual.
  • Opti-Flame ist der Klassiker und kommt bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz. An einer rotierenden Achse sind mehrere Spiegel angebracht. Sie werfen das Licht von LED-Lampen auf die Rückwand des Kamins. Der technische Aufwand für diese Art von Kunstflammen ist relativ gering. Opti-Flame ermöglicht einen schönen Kaminflammeneffekt mit einstellbarer Flammenhöhe bei günstigen LED-Kaminen. Nur bei genauem Hinsehen fällt auf, dass sich die 2-D-Projektion hinter den Dekor-Holzscheiten befindet.
  • Opti-Myst ist auch als Nebelprojektion oder 3-D-Wasserdampf-Technologie bekannt. Im Kamin erzeugt ein Ultraschall-Vernebler Wasserdampf, den LED-Leuchten anstrahlen. Weil der Wassernebel auf kleine Luftzüge reagiert, wirkt das Kaminfeuer sehr wirklichkeitsnah. Außerdem lässt sich die Flammenhöhe einstellen. Der Haken: Opti-Myst gibt es nur bei LED-Kaminen ohne Heizfunktion, denn bei Hitze würde sich der Wassernebel sofort verflüchtigen. Dafür ist hier keine Rückwand notwendig – was die Nachbildung frei stehender Standkamine ermöglicht.
Opti-Virtual stellt derzeit den Höhepunkt der Entwicklung dar. Wie Opti-Flame-Modelle funktionieren diese Kamine mit Leuchtmitteln mit LED-Technologie und Spiegeln. Die Methode ist allerdings technisch deutlich aufwendiger. Das Ergebnis ist ein extrem realistisches, dreidimensional wirkendes Flammenspiel. Diese Kamine werden deswegen auch häufig als 3-D-Elektrokamine angeboten. Meist haben solche Ausführungen noch ein Soundmodul, das das Knistern von Holz nachahmt. Allerdings haben die meisten LED-Kamine mit Opti-Virtual-Technologie keine Heizfunktion.

Opti-Flame, Opti-Myst oder Opti-Virtual: Was ist am besten?

Welches Gerät am besten ist, hängt von Ihren Anforderungen ab: Soll es ein preisgünstiger Elektrokamin mit einstellbarer Flammenhöhe und Heizfunktion sein? Dann ist ein Opti-Flame-Kamin ideal. Meist ist diese Technologie gemeint, wenn schlicht von einem LED-Kamin die Rede ist.

Ein Opti-Myst-Kamin ist die richtige Wahl, wenn es allein um eine möglichst realistische 3-D-Optik geht – und keine Heizfunktion notwendig ist. Opti-Virtual-Modelle zeichnen sich ebenfalls durch ein dreidimensionales Kaminfeuer aus. Diese Kamine sind auch mit Heizfunktion verfügbar. Jedoch lässt sich hier die Flammenhöhe nicht einstellen.
Abschnitt überspringen

Ausstattung: Praktische Extras bei Elektro- und LED-Kaminen

Einer der Pluspunkte von elektrischen und LED-Kaminen ist die bequeme Bedienung. Sie müssen kein Holz anzünden oder nachlegen. Darüber hinaus bieten viele Modelle noch weitere komfortable Features:
  • Bei vielen elektrischen Kaminen ist eine Fernbedienung vorhanden. Sie steuern das Gerät somit bequem vom Sofa aus.
  • Bei Geräten mit Heizfunktion gibt es Varianten mit einer, zwei oder mehr Stufen.
  • Normalerweise lässt sich die Heizung komplett abschalten, wenn Sie nur die Flammen betrachten möchten.
  • Praktisch ist eine Möglichkeit, die Wunschtemperatur einzustellen. Sobald diese erreicht ist, schaltet sich die Heizung aus.
  • Manche Elektrokamine verfügen über einen Timer, der die Heizung nach einer eingestellten Zeit automatisch abschaltet.
Die Ausstattungen unterscheiden natürlich je nach Modell. Deshalb empfiehlt sich immer ein Blick auf die Beschreibung, ob beispielsweise bei einem Kamin eine Steuerung per Fernbedienung möglich ist.

Kosten: Wie viel braucht ein elektrischer Kamin an Strom?

Was der Betrieb eines elektrischen Kamins kostet, hängt vom Modell und der Einstellung ab. Die Kosten lassen sich leicht ermitteln: Multiplizieren Sie die Leistung in Kilowatt mit der Betriebsdauer in Stunden und dem aktuellen Strompreis. Eine Stunde Betrieb kostet bei folgenden Einstellungen beispielsweise bei einem Strompreis von 0,40 Euro je Kilowattstunde:
  • Nur Kaminlicht mit weniger als 100 Watt: bis 0,04 Euro
  • Heizung mit 750 Watt: 0,30 Euro
  • Heizung mit 1.500 Watt: 0,60 Euro
  • Heizung mit 2.000 Watt: 0,80 Euro
Elektrische Kamine sind an Steckdosen in normaler Schuko-Bauart anschließbar. Dabei ist theoretisch eine Leistung von bis zu 3.680 Watt möglich. Geräte mit mehr als 2.000 Watt sind jedoch selten. Der Grund: Bei höheren Leistungen ist für den Kamin eine Steckdose mit eigenem Stromkreis notwendig. Mehr zur Installation erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Aufbau und Anschluss von Kaminen.

Wichtig: Schließen Sie einen elektrischen Kamin an die Steckdose nur direkt an. Verwenden Sie keinesfalls ein Verlängerungskabel oder eine Steckerleiste. Diese sind für eine so hohe Leistung in der Regel nicht ausgelegt. Zudem kann es auch durch den gleichzeitigen Anschluss weiterer Geräte zu einer Überlastung kommen. In beiden Fällen droht ein Kabelbrand.

Welche Vorteile und Nachteile haben elektrische Kamine?

Zu den Vorteilen eines elektrischen Kamins gehören die mühelose Installation und einfache Bedienung. Und anders als bei anderen Kaminarten sind weder Planung noch Genehmigung erforderlich. Somit lassen sich die Geräte unkompliziert in einer Mietwohnung betreiben. Weil diese Kamine ohne Holz laufen, fallen außerdem kein Ruß und keine Asche an. Darüber hinaus lässt sich bei vielen Modellen das romantische Kaminlicht separat einschalten. So können Sie die Atmosphäre eines Kaminfeuers auch in der warmen Jahreszeit genießen, ohne den Raum zu überheizen.

Der Nachteil eines elektrischen Kamins ist der relativ hohe Stromverbrauch – jedenfalls bei aktivierter Heizfunktion. Dieses Merkmal teilen sich elektrische Kamine mit Heizlüftern. Somit eignen sie sich weniger als Ersatz für eine normale Heizung. Ihr Einsatzgebiet ist ein anderes: Sie bieten sich als zusätzliche Heizung an, die an kalten Abenden oder in der Übergangszeit für Gemütlichkeit sorgt.