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Tipps zur Sicherheit beim Fahrradfahren

Anders als Autos verfügen Fahrräder nicht über eine Knautschzone. Deshalb kommt der Sicherheit beim Fahrradfahren eine besonders große Bedeutung zu. Mit der richtigen Ausrüstung senken Sie das Risiko im Straßenverkehr. Manche Dinge sind sogar gesetzlich vorgeschrieben – und bei einem Verstoß drohen Bußgelder. Lesen Sie hier, welche Anforderungen ein Fahrrad erfüllen muss – und was Sie noch für Ihre Sicherheit tun können.

Unerlässliches Zubehör: Ein guter Fahrradhelm

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Ganz gleich, ob Sie gemütlich mit dem Cityrad unterwegs sind oder Offroad-Spaß mit dem Mountainbike auf dem Programm steht: Ein guter Fahrradhelm ist auf jeden Fall zu empfehlen! Doch woran erkennen Sie ein Modell mit ausreichender Stabilität, das Sie im Fall des Falles wirklich schützt? Am Prüfzeichen nach der Europanorm DIN EN 1078 (CE). Solche Exemplare erfüllen die grundlegenden Anforderungen.

Legen Sie auf zusätzliche Sicherheit beim Fahrradfahren wert, etwa beim sportlichen Mountainbiken? Dann ist ein Modell mit MIPS sinnvoll. Das Kürzel steht für Multi-Directional Impact Protection System. Auf Deutsch heißt das: Ihr Kopf ist bei einem schrägen Aufprall besser geschützt als mit normalen Ausführungen.

Außerdem sollten Passform und Tragekomfort stimmen. Achten Sie beim Helm auf folgende Merkmale:
  • hautfreundlicher und breiter Kinnriemen, der nicht einschneidet
  • einfach zu bedienende, rutschsichere Schnallen
  • Anpassungsmöglichkeit für den Kopfumfang mittels Kopfband
  • Lüftungsöffnungen gegen einen Wärmestau im Sommer
Der Kopfschutz hält nicht ewig. Weil das Material im Laufe der Zeit ermüden kann, empfiehlt sich ein Austausch nach spätestens fünf Jahren. Nach einem Sturz ist es ratsam, ihn sofort auszuwechseln. Selbst wenn er noch okay aussieht, ist er vielleicht unsichtbar beschädigt. Dann schützt er beim nächsten Aufprall nicht mehr optimal.

Besteht eine Helmpflicht beim Fahrradfahren?

Für Erwachsene gibt es in Deutschland keine gesetzliche Helmpflicht. Aber aus Ihrem eigenen Interesse sollten Sie nicht darauf verzichten. Das gilt besonders, wenn Sie schnell mit dem Mountainbike oder Rennrad fahren: Ohne Helm tragen Sie bei einem Unfall mit Kopfverletzung möglicherweise eine Mitschuld. Das kann bedeuten, dass eine Versicherung nicht oder nur eingeschränkt zahlt.
Für Kinder bis 12 Jahre schreibt der Gesetzgeber das Tragen eines Fahrradhelms vor. Die Helmpflicht gilt nicht nur auf dem eigenen Bike, sondern auch, wenn Kids im Anhänger oder auf einem Kindersitz mitfahren.

Wie werde ich als Radfahrer gut gesehen im Straßenverkehr?

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Die Basis für gute Sichtbarkeit sind Reflektoren und eine Beleuchtung. Erstere müssen sich sogar immer am Fahrrad befinden – sie sind gesetzlich vorgeschrieben. Pflicht sind:
  • großer weißer Reflektor vorne
  • großer roter Reflektor hinten
  • nach vorn und hinten sichtbare gelbe Reflektoren an den Pedalen
  • zwei gelbe Speichenreflektoren je Laufrad oder reflektierende Speichenclips an jeder Speiche
Eine fest angebaute Beleuchtung mit Front- und Rückleuchte ist seit einigen Jahren nicht mehr erforderlich. Bei schlechten Sichtverhältnissen wie Dämmerung und Dunkelheit müssen Sie aber Frontscheinwerfer und ein Rücklicht mit Akku- oder Batteriebetrieb dabei haben. Ansonsten droht ein Bußgeld von bis zu 35 Euro. Deshalb ist es ratsam, die Lampen immer einzustecken. Schließlich kann es später werden als geplant.
Neben der Beleuchtung sorgt helle Kleidung für mehr Sicherheit beim Fahrradfahren. Sportmode und Sneaker bringen heute oft integrierte Reflektoren mit, mit denen Sie besser gesehen werden. Sie sind häufig bei Dunkelheit unterwegs? Das Nonplusultra in Sachen Sichtbarkeit stellt eine gelbe Sicherheitsweste für das Fahrrad dar.

Die Fahrradbeleuchtung sollte StVZO-konform und vom Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen sein. Achten Sie auf die Hinweise in den Produktbeschreibungen. Außerdem tragen entsprechende Leuchten ein Prüfzeichen. Es besteht aus einer Wellenlinie, dem Buchstaben K und einer Zulassungsnummer.

Ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben: Eine helle Fahrradklingel

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Vor allem auf dem Radweg kommt es schon mal vor, dass Fußgänger den Weg kreuzen. Außerdem brauchen Sie eine Möglichkeit, andere Radler beim Überholen zu warnen. Besser als lautstark zu rufen, ist in diesem Fall eine Fahrradklingel. Diese ist vorgeschrieben – und sogar, dass es sich um ein „helltönendes“ Modell handeln muss. Denn helle Töne sind im Straßenverkehr besser hörbar.
Befestigen Sie die Klingel so, dass Sie diese jederzeit sicher erreichen. Ideal ist ein Platz direkt beim Lenkergriff, sodass Sie nicht umgreifen müssen.
Ihr Bike hat noch keine Glocke oder Sie möchten das alte Modell ersetzen? Mehr zu Fahrradklingeln erfahren Sie hier.

Tipp: Testen Sie regelmäßig die Funktion. Fahrradklingeln können sich festsetzen, wenn Sie den Hebel lange Zeit nicht betätigen.

Für die aktive Sicherheit: Gut funktionierende Fahrradbremsen

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In Deutschland muss jedes Fahrrad über zwei voneinander unabhängige Bremsen verfügen. Beim Vorderrad kann dies eine Felgen- oder eine Scheibenbremse sein. Beim Hinterrad kommt zu diesen Varianten noch die Rücktrittbremse hinzu.
Die Bremsen sind wohl die wichtigsten Teile für Sicherheit beim Fahrradfahren. Kontrollieren Sie die Funktion am Anfang jeder Fahrt. Die Bremsbeläge von Scheiben- und Felgenbremsen sind Verschleißteile. Tauschen Sie sie rechtzeitig aus. Wenn diese ganz abgenutzt sind, sinkt die Bremswirkung rapide. Außerdem kann es zu Schäden an anderen Teilen der Bremse kommen.
Bremsscheiben verschleißen ebenfalls im Laufe der Zeit, allerdings viel langsamer. Das Gleiche gilt bei Felgenbremsen für die Felgenflanke, weil daran die Bremsgummis reiben. Deshalb besitzen viele Felgen eine Verschleißanzeige in Form einer eingefrästen, schwarz eingefärbten Rille. Ist diese nur noch ganz flach, ist die Felgenflanke bereits sehr dünn. In diesem Fall wird es Zeit, die Felgen auszutauschen – andernfalls droht ein Bruch.

Checkliste: Ist mein Fahrrad sicher und verkehrstauglich?

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Vor allem nach einer längeren Pause oder größeren Touren ist es ratsam, den Zustand des Bikes zu prüfen. Kontrollieren Sie es am besten mithilfe einer Checkliste, damit Sie nichts vergessen:
  • Funktionieren beide Bremsen?
  • Sind die Bremsbeläge in Ordnung?
  • Geht die Fahrradklingel?
  • Sind alle vorgeschriebenen Reflektoren angebracht?
  • Funktioniert die Beleuchtung?
  • Haben die Reifen den optimalen Luftdruck?
  • Ist die Fahrradkette in Ordnung und geölt?
  • Lässt sich das Bike zuverlässig schalten?
  • Sind alle Schrauben korrekt angezogen?
Wichtig: Ziehen Sie Schrauben nicht zu fest an. Berücksichtigen Sie bei empfindlichen Alu- und Carbonteilen die vorgegebenen maximalen Anzugsmomente des Herstellers. Bauteile aus Carbon sollten Sie grundsätzlich nur mit einem Drehmomentschlüssel anziehen. Zu festes Anziehen kann unsichtbare Defekte verursachen, die später zu einem plötzlichen Bruch führen.
Zu guter Letzt: Wie beim Autofahren kommt es darauf an, wie routiniert Sie im Umgang mit dem Fahrrad sind. Haben Sie eine längere Auszeit vom Radeln gehabt? Auch Erwachsene profitieren davon, wichtige Fähigkeiten wie schnelles Ausweichen und Bremsen bei Bedarf zu üben.

Übrigens: Ein guter Diebstahlschutz gehört ebenfalls zur Sicherheit beim Fahrradfahren. Lesen Sie mehr zu Schlössern und weiterem Zubehör.