Startseite » Ratgeber » Betten » Welches Bett ist bei Rückenschmerzen das richtige?

Welches Bett ist bei Rückenschmerzen das richtige?

Der Rücken schmerzt, wenn Sie im Bett liegen oder nach dem Aufstehen? Dann sind Sie nicht alleine: Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland leidet mindestens unter gelegentlichen Rückenschmerzen. Eine mögliche Ursache ist das viele Sitzen und wenig Bewegung, eine andere die Schlafgelegenheit. Grund genug, der Frage auf den Grund zu gehen: Welches Bett ist bei Rückenschmerzen gut geeignet?
Abschnitt überspringen

Bett gegen Rückenschmerzen: Was ist wichtig?

Bevor wir ins Detail gehen, lohnt sich ein Blick auf die möglichen Auslöser. Infrage kommen:
  • Betthöhe
  • Matratze
  • Lattenrost
  • Kopfkissen
  • Temperatur
Jeder dieser möglichen Auslöser kann schon alleine für Probleme verantwortlich sein, oft kommen sogar mehrere zusammen. Soll ein Bett gegen Rückenschmerzen helfen, gilt der alte Spruch: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Abschnitt überspringen

Betthöhe: Je höher, desto komfortabler

Wenn Sie im Bett liegen, spielt die Höhe keine Rolle. Anders sieht es beim Hinlegen und Aufstehen aus. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Polstermöbeln: Je niedriger, desto anstrengender wird es. Wer in der Früh nicht so beweglich ist, ist mit einem Modell mit großzügiger Höhe gut beraten. Diese Bedingung erfüllen beispielsweise Komfortbetten, die mindestens 50 Zentimeter hoch sind. Eine andere Möglichkeit stellen Boxspringbetten dar. Diese weisen aufgrund ihrer Konstruktion im Durchschnitt eine Höhe von 60 bis 70 Zentimetern auf.

Bettenarten: Alle wichtigen Typen von Betten im Überblick

Matratze: Bitte weder zu weich, noch zu hart

Die Matratze stellt eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen dar. Noch immer ist der Irrglaube verbreitet, eine extrem harte Matratze wäre gut für den Rücken. Doch das ist nicht der Fall. Perfekt ist die goldene Mitte: Idealerweise ist die Matratze so weich, dass sie sich der natürlichen Form Ihrer Wirbelsäule anpasst. Gleichzeitig muss sie fest genug sein, dass Sie nicht zu stark einsinken. Folgende Dinge sind von Bedeutung:
Abschnitt überspringen

Matratzenart

Die Schlafunterlage verfügt im besten Fall über eine hohe Punktelastizität und gibt nur dort nach, wo Druck entsteht. Dieses Kriterium erfüllen hochwertige Kaltschaum-, Latex- und Taschenfederkernmatratzen. Einfache Bonellfederkernmatratzen eignen sich weniger, da diese in der Fläche nachgeben.

Härtegrad

Die perfekte Matratze ist auf das Körpergewicht abgestimmt. Dadurch gibt sie an den kritischen Stellen nach, ohne dass Sie insgesamt zu stark einsinken. Somit bleibt die Wirbelsäule gerade und wird entlastet. Manchmal ist direkt angegeben, welches Modell sich für welches Gewicht eignet. Ansonsten gelten folgende Richtwerte:

bis 60 kg - Härtegrad H1
60 - 80 kg - Härtegrad H2
80 - 110 kg - Härtegrad H3
110- 149 kg - Härtegrad H4
über 140 kg - Härtegrad H5

Letztlich entscheidet auch das persönliche Gefühl. Hier spielt auch die bevorzugte Schlafposition eine Rolle. Wenn Sie überwiegend auf der Seite schlafen, kann die Matratze bei Bedarf etwas weicher sein. Sie gibt dann beispielsweise an der Schulter stärker nach. Für Rückenschläfer darf die Schlafunterlage auf Wunsch etwas fester ausfallen, sodass sie stärker unterstützt. Deutlich zu hart oder zu weich sollte sie aber in keinem Fall sein.

Zoneneinteilung

Wer, wie die meisten Menschen, (auch) auf der Seite schläft, profitiert von einer Matratze mit Zonen unterschiedlicher Härte. Dadurch können Schultern und Becken tiefer einsinken als der Rest des Körpers. Dies trägt ebenfalls zu einer entspannten Schlafposition bei. Der Vorteil ist umso größer, je ausgeprägter die Körperkonturen, also je breiter Schultern oder Becken sind.
Abschnitt überspringen

Lattenrost: Unterstützt im wahrsten Sinne

Soll ein Bett gegen Rückenschmerzen helfen, kommt es auch auf den Lattenrost an. Ein hochwertiges Modell steigert die Anpassungsfähigkeit der Matratze. Lassen Sie einfache Rollroste mit harten, unnachgiebigen Leisten am besten links liegen. Die richtige Wahl ist ein Federholzrahmen mit flexiblen, schmalen und eng stehenden Leisten. Perfekt sind Modelle, bei denen sich die Härte im mittleren Bereich mittels Schiebern verändern lässt.
Kein Muss aber von Vorteil, wenn Sie im Bett lesen oder fernsehen möchten: ein elektrisch verstellbarer Lattenrost. Ein Kopfteil, das sich auf Knopfdruck anhebt, erleichtert darüber hinaus das Aufstehen.
Nicht alle Bettenarten verfügen jedoch über einen Lattenrost: Bei Boxspringbetten sorgt eine spezielle Unterkonstruktion mit Federkern für eine hohe Anpassungsfähigkeit und ausgezeichneten Liegekomfort.

Boxspringbetten: Alles über die luxuriösen Betten aus den USA
Abschnitt überspringen

Kopfkissen: Keine Chance für Verspannungen

Die beste Matratze und der beste Lattenrost nützen nichts, wenn das Kopfkissen nichts taugt. Doch was zeichnet ein gutes Kissen aus?
  • Entscheidend ist, dass es Ihren Kopf optimal unterstützt. Besonders wichtig ist das in Seitenlage. Das Kissen muss hoch und fest genug sein, dass der Kopf nicht „herunterhängt“, weil das die Halswirbelsäule enorm belastet. Ebenso wenig darf das Kissen zu hoch sein. Auch das führt zu Verspannungen.
  • Damit es seine Stützfunktion erfüllt, sollte nur der Kopf auf dem Kissen aufliegen, nicht die Schulter. Aus diesem Grund eignen sich Kissen im Querformat mit 40 x 80 Zentimetern grundsätzlich besser als quadratische Modelle mit 80 x 80 Zentimetern.
  • Achten Sie auf die Füllung. Vor allem, wenn Sie am liebsten auf der Seite schlafen, empfehlen sich Kopfkissen, die sich nicht so leicht zusammendrücken lassen. Steigender Beliebtheit erfreuen sich Modelle mit Viskoschaum: Er ist relativ fest, passt sich aber unter Einwirkung der Körperwärme der Kopfform an.
Schlafen Sie fast nur auf dem Rücken, darf das Kissen flacher sein. Bauchschläfer kommen theoretisch ohne Kissen aus. Allerdings empfehlen Mediziner diese Schlafposition wegen des stark verdrehten Halses nicht. Für den Rest der Wirbelsäule ist sie ebenfalls nicht ideal.
Abschnitt überspringen

Temperatur: Nicht zu kalt, nicht zu warm

Sie wissen jetzt, welches Bett sich bei Rückenschmerzen am besten eignet. Doch das ist nicht der einzige Faktor.
Um zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen, empfehlen sich im Schlafzimmer kühlere Temperaturen als im Rest der Wohnung. Manche Menschen übertreiben es aber und schlafen in frostigen Schlafzimmern mit dicken Decken. Nach dem Motto: je kälter, desto gesünder. In früheren Zeiten ohne Zentralheizung gab es dafür praktische Gründe, heutzutage ergibt das wenig Sinn.
Zwar ist es unter einer dicken Decke in einem kalten Raum angenehm kuschelig, allerdings hat die Sache einen Haken: Während des Schlafs wechseln wir im Schnitt 30- bis 60-mal pro Nacht die Position. Da passiert es durchaus, dass zwischendurch ein Teil des Körpers unbedeckt ist. Mit Pech handelt es sich gerade um den Rücken. Das Ergebnis: Sie wachen in der Früh mit höllischen Rückenschmerzen auf.
Deshalb unser Tipp: Halten Sie das Schlafzimmer kühl, aber übertreiben Sie es nicht. Empfehlenswert sind Temperaturen von 16 bis 18 Grad.