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Energiesparen: Tipps & Möglichkeiten rund um die Küche

Kochen, Backen und Abspülen: Was haben alle diese Dinge gemeinsam? Sie verbrauchen Energie – und ohne geht es nicht. Das Gleiche gilt für die Kühlung von Lebensmitteln. Doch die Küche muss in Sachen Stromverbrauch kein Fass ohne Boden sein. Es gibt vielfältige Möglichkeiten zum Energiesparen. Die Umwelt freut sich darüber ebenso wie Ihr Geldbeutel. Mit den folgenden Energiespartipps reduzieren Sie den Verbrauch von Strom und Warmwasser wirkungsvoll.
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Energiesparender Kühlschrank: Eine sinnvolle Anschaffung

Kühlschränke, Gefrierschränke und Kühl-Gefrierkombinationen nehmen unter den Küchengeräten eine Sonderstellung ein. Der Grund: Der Verbrauch hängt in geringem Maße von der Nutzung ab. Maßgeblich sind vor allem die Größe und die Energieeffizienz. Darüber hinaus spielen der Standort und die Raumtemperatur eine Rolle. Dazu gleich mehr.
Bei einem alten, stromfressenden Kühlschrank lässt sich der Stromverbrauch am leichtesten senken, indem Sie ihn durch einen neuen ersetzen. Wie viel bringt das in Sachen Energiesparen? Das hängt vom Einzelfall ab. Um zu verdeutlichen, wie stark die Technik fortgeschritten ist: 15 bis 20 Jahre alte Kühlschränke verbrauchen bis zu dreimal so viel Strom wie die derzeit sparsamsten Modelle.
Was heißt das konkret? Hier ein Beispiel:
  • Verbraucht eine sparsame neue Kühl-Gefrierkombination beispielsweise 170 Kilowattstunden im Jahr, ergeben sich jährliche Kosten von 68 Euro. Zugrunde liegt dieser Berechnung ein Strompreis von 0,40 Euro pro Kilowattstunde.
  • Wenn die 20 Jahre alte Kühl-Gefrierkombination 510 Kilowattstunden im Jahr verbraucht, ergeben sich daraus Kosten von 204 Euro.
In diesem Fall sparen Sie pro Jahr also 136 Euro – oder 1.360 Euro in zehn Jahren.
Sie möchten wissen, wie viel Ihr altes Gerät genau verbraucht? Das finden Sie am leichtesten mit einem Strommessgerät heraus. Solche Geräte gibt es schon ab etwa 10 Euro. Sie zeichnen den Verbrauch über längere Zeit auf. Dies ist wichtig, weil der Kompressor des Kühlschranks nicht immer läuft. Lassen Sie das Strommessgerät beispielsweise 24 Stunden installiert. Anschließend multiplizieren Sie den angezeigten Verbrauch mit 365, um den Jahresverbrauch zu ermitteln.
Beim Kauf eines energiesparenden Kühlschranks finden Sie den Jahresverbrauch auf dem neuen EU-Energielabel oder dem Datenblatt. Auf Basis des aktuellen Strompreises lässt sich so das Potenzial beim Energiesparen ermitteln. Übrigens: Die Angaben in Kilowattstunden sagen mehr aus als die Energieeffizienzklasse allein. Denn Letztere gilt immer im Verhältnis zur Größe.

Weitere Energiespartipps für den Kühlschrank: Standort und mehr

Seit März 2021 gilt ein neues EU-Energielabel für Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner, Monitore und Fernseher. Seitdem gibt es dort Klassen wie A+++ nicht mehr. Stattdessen reicht die Einteilung von A bis G. Aufgrund der strengeren Anforderungen sind bisherige A+++-Kühlschränke jetzt häufig unter C eingestuft.

Ganz gleich, wie energiesparend ein Kühlschrank von Haus aus ist: Je weniger der Kompressor arbeiten muss, desto geringer der Verbrauch. Achten Sie darauf, dass möglichst kein direktes Sonnenlicht auf das Gerät fällt. Ebenfalls eine Rolle für das Energiesparen beim Kühlschrank spielt die Temperatur im Raum. Je wärmer diese, desto mehr Strom zieht das Gerät.

Aber Vorsicht: Zu kalt darf es in der Küche nicht sein. Kühlgeräte arbeiten nur in einem bestimmten Temperaturbereich
zuverlässig. Aufschluss darüber gibt die Klimaklasse auf dem Typenschild. Dieses finden Sie in der Regel im Inneren des Geräts.
In Deutschland verkaufte Kühlgeräte haben normalerweise die Klasse SN oder N. Bei einem Kühlschrank der Klasse N darf die Zimmertemperatur beispielsweise nicht unter 16 Grad fallen. Andernfalls kühlt das Gerät nicht mehr richtig, weil das Öl im Kompressor zähflüssig wird. Im Extremfall führt das sogar zu einem Schaden an der Technik.

Zu guter Letzt: Öffnen Sie die Türen von Kühlgeräten möglichst selten und kurz. In Sachen Energiesparen ist beim Gefrierschrank diese Maßnahme besonders wirksam, weil hier der Temperaturunterschied sehr groß ist. Zudem bilden sich dann nicht so schnell Reif und Eis. Dieses sollten Sie übrigens – sofern das keine Automatik übernimmt – regelmäßig abtauen. Eine dicke Eisschicht steigert den Stromverbrauch.

Apropos Stromverbrauch: Lesen Sie unsere Energiespartipps zu anderen Elektrogeräten wie Fernseher.
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Energiesparend kochen: Tipps für geringeren Stromverbrauch

Auch bei Herden und Backöfen gibt es Energieeffizienzklassen. Bei diesen Geräten gelten noch die alten EU-Energielabels. Allerdings ist das Sparpotenzial geringer. Der Grund liegt in der Physik: Die Umwandlung von Strom in Wärme ist simpel. Deshalb geht auch bei einfacher Technik relativ wenig Energie verloren. Beim Herd macht hauptsächlich die Aufheizphase den Unterschied: Hier verbrauchen Induktionsherde am wenigsten Energie, Herde mit Gusseisenplatten am meisten. Glaskeramik-Kochfelder liegen in der Mitte. Allerdings fällt das nur ins Gewicht, wenn Sie etwas kurz erhitzen und dann gleich vom Herd nehmen.
Etwas mehr Strom lässt sich beim Backofen durch eine Neuanschaffung sparen. Hier sorgen beispielsweise eine bessere Isolierung sowie eine Umluft-Funktion für einen geringeren Verbrauch.
Viele Möglichkeiten zum Energiesparen beim Kochen und Backen gibt es jedoch an anderer Stelle: Bei der Art und Weise, wie Sie die Geräte nutzen. Beim Energiesparen mit dem Herd helfen folgende Tipps:
  • Kochen Sie möglichst immer mit Deckel. So entweicht weniger Hitze aus dem Topf und der Stromverbrauch sinkt um bis zu 65 Prozent.
  • Verwenden Sie Töpfe, die optimal auf die Herdplatte passen. Tabu sind deutlich zu kleine Töpfe: Hier strömt die Hitze zum Teil am Topf vorbei.
  • Normalerweise können Sie die Platte kurz vor Ende der Kochdauer abschalten. Dadurch verhindern Sie, dass der Herd unnötig nachheizt.
  • Das Vorheizen des Backofens ist oft nicht erforderlich. In der Regel verlängert sich dann nur die Backdauer etwas.
  • Verwenden Sie die Umluftfunktion, falls möglich. Dadurch reduziert sich die Temperatur um rund 20 Grad – und der Stromverbrauch gleich dazu.
Darüber hinaus lässt sich durch einen energiesparenden Wasserkocher und einen Energiespartopf Strom sparen.

Energiesparender Wasserkocher: Vorteil und wichtige Tipps

Moderne Wasserkocher haben eine Kanne mit Metallboden, der sich direkt aufheizt. Dadurch entfällt der Umweg über die Herdplatte. Deshalb ist der Energieverbrauch im Durchschnitt nur halb so hoch wie bei einem Wasserkessel auf dem Herd.
Aufgrund der einfachen Technik gibt es keinen großen Unterschied im Verbrauch zwischen verschiedenen Geräten. Ein Wasserkocher mit 2.000 Watt zieht zwar doppelt so viel Leistung wie einer mit 1.000 Watt. Allerdings erhitzt er die gleiche Menge Wasser auch doppelt so schnell. Unterm Strich kommt praktisch das Gleiche heraus. Deshalb finden Sie hier keine EU-Energielabel.
Wie beim Herd hat aber die Nutzung einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch:
  • Erhitzen Sie nur so viel Wasser wie gerade notwendig. Doppelte Menge gleich doppelter Stromverbrauch.
Ist das Gerät stark verkalkt, benötigt es bis zu zehn Prozent mehr Strom. Regelmäßiges Entkalken mit verdünnter Essigessenz oder Zitronensäure ist Pflicht.

Energiespartopf oder Schnellkochtopf: So spart er Energie

Erinnern Sie sich an den Tipp von vorhin, zum Energiesparen mit geschlossenem Deckel zu kochen? Ein Energiespartopf geht noch einen Schritt weiter. Er verfügt über einen absolut dicht schließenden Deckel, der sich festklemmen lässt. Dadurch entweicht nur ganz wenig Hitze. Ein automatischer Druckausgleich sorgt beim Energiespartopf dafür, dass sich kein Überdruck aufbaut. Somit lässt er sich jederzeit öffnen.

Hier liegt der Unterschied zum Schnellkochtopf: Bei diesem entsteht ein Überdruck, bei dem Wasser erst bei deutlich über 100 Grad siedet. Aufgrund der höheren Temperatur verkürzt sich die Garzeit. Das spart noch einmal zusätzlich Energie. Ein Schnellkochtopf lässt sich jedoch erst am Schluss öffnen. Vorher müssen Sie ihn in der Spüle unter fließendem Wasser kühlen, bis der Überdruck weg ist.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Teilweise werden Schnellkochtöpfe als Energiespartöpfe angeboten. Deshalb empfiehlt sich ein Blick auf die Beschreibung, ob das jeweilige Modell mit oder ohne Überdruck funktioniert.

Energiesparen mit dem Geschirrspüler: Was ist zu beachten?

Um einen weitverbreiteten Irrtum gleich auszuräumen: Abspülen mit der Spülmaschine verbraucht durchschnittlich 28 Prozent weniger Energie und 50 Prozent weniger Wasser als Spülen mit der Hand. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Bonn.
Also spricht alles für den Einsatz eines Geschirrspülers. Falls Sie noch keinen haben: Auf den neuen EU-Energielabels ist der Stromverbrauch in Kilowattstunden je 100 Betriebszyklen sowie der Wasserverbrauch je Betriebszyklus angegeben. Anhand dieser Werte lässt sich Ihr persönlicher Verbrauch relativ gut einschätzen.
Abgesehen davon macht auch beim Energiesparen mit dem Geschirrspüler die richtige Handhabung den Unterschied:
  • Stellen Sie gleich am Anfang die Wasserhärte gemäß Betriebsanleitung richtig ein. Dann arbeitet das Gerät sparsamer und das Geschirr wird optimal sauber.
  • Wählen Sie das Eco-Programm zum Energiesparen mit der Spülmaschine, falls Sie es nicht eilig haben. Es läuft deutlich länger, verbraucht jedoch durch lange Einweichphasen weniger Strom.
  • Ab und zu empfiehlt sich ein Programm mit der höchsten Temperatur (65 Grad). Dadurch beugen Sie Fettablagerungen in der Maschine vor.
  • Starten Sie die Spülmaschine am besten nur mit voller Beladung. Überladen ist hingegen nicht ratsam, weil das Geschirr dann oft nicht richtig sauber wird – und Sie per Hand nachspülen müssen.
  • Außer bei stark verschmutzten Töpfen und Pfannen ist ein Vorspülen per Hand nicht notwendig. Das verbraucht nur zusätzlich Wasser und Energie.
  • Entkalken Sie die Spülmaschine regelmäßig. Starke Kalkablagerungen treiben den Stromverbrauch beim Aufheizen des Wassers in die Höhe.
So weit unsere Tipps zum Energiesparen in der Küche. Sie suchen noch mehr Anregung? Schauen Sie bei unserem Ratgeber zum Energiesparen bei der Hausarbeit und im Alltag vorbei.