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Hecke schneiden: So machen Sie es richtig

Mit der Heckenschere bringen Sie Heckenpflanzen schnell wieder in Form. Bei der Gartenarbeit gibt es allerdings einiges zu beachten: Lesen Sie hier, wann Sie Ihre Hecke schneiden dürfen und wie Ihnen das am besten gelingt.

Wann ist das Heckeschneiden verboten?

Eine Hecke im Garten dient nicht nur zur Begrünung und als Sichtschutz – für Vögel bietet sie außerdem einen idealen Nistplatz. Gut versteckt in dichtem Laub brüten Rotkehlchen, Zaunkönig und viele weitere Piepmatze ihre Eier aus. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es Ihnen daher, während der Brutzeiten die Hecke zu schneiden. Konkret steht dazu in § 39 zum allgemeinen Artenschutz geschrieben: In der Zeit zwischen dem 1. März und dem 30. September ist es nicht gestattet, Hecken abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen.

Darüber hinaus sind die allgemeinen Ruhezeiten zu berücksichtigen. Motorisierte Gartenwerkzeuge verursachen mitunter reichlich Lärm, weshalb für den Schnitt nur bestimmte Tageszeiten infrage kommen. Verzichten Sie außerdem an Sonn- und Feiertagen darauf, sofern es sich nicht um ein leises Gerät oder eine einfache Handschere handelt.
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Hecke schneiden: Welche Ausnahmen gelten?

Was das Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege hingegen erlaubt, sind „schonende Form- und Pflegeschnitte“. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Zuwachs von Pflanzen zu entfernen und Gewächse gesund zu erhalten. Sie dürfen daher das ganze Jahr über Ihre Hecke schneiden – allerdings nur mit besonderer Vorsicht, wenn gerade Vögel in Ihrem Außenbereich brüten. Ein kräftiger Rückschnitt ist dagegen ausschließlich in der kalten Jahreszeit rechtlich zulässig. Nehmen Sie sich diese Vorschriften zu Herzen – denn Naturschützer zählen in unseren heimischen Gefilden immer weniger Singvögel. Gehen Sie stets mit Umsicht vor, wenn Sie zur Heckenschere greifen. Falls Sie ein Nest zwischen den Zweigen entdecken, schieben Sie den Heckenschnitt lieber noch einige Wochen auf. Dadurch vermeiden Sie, dass sich die Vögel möglicherweise gestört fühlen und ihr Nest zurücklassen.

Hecke schneiden: Welcher Zeitraum ist optimal?

Der Johannistag am 24. Juni gilt unter Gartenfreunden als traditioneller Zeitpunkt für einen schonenden Heckenschnitt. Beschneiden Sie Ihre Büsche rund um diesen Tag, so bleibt die gewünschte Form länger erhalten – weil der natürliche Austrieb zum Spätsommer hin geringer ist. Die meisten Heckenpflanzen profitieren allerdings davon, wenn sie bereits im Februar einen Schnitt bekommen. Merken Sie sich daher im Kalender für Ihren Garten den Zeitraum zwischen Mitte und Ende Februar vor. Ein früher Schnitt sorgt dafür, dass die Hecke im Frühjahr dichter wächst. Außerdem laufen Sie zu diesem Zeitpunkt nicht Gefahr, brütende Vögel zu stören. Bis sich die Hecke erholt hat und wieder stark austreibt, bleibt die Form für mehrere Monate bis in den Mai hinein ohne weitere Pflege schön. In den Sommermonaten nehmen Sie anschließend noch einmal einen schwächeren Rückschnitt vor – immer unter Berücksichtigung der zwitschernden Bewohner.

Tipps für die Gartenarbeit: Hecke schneiden und Schnitt entsorgen

Eine üppige Hecke macht optisch viel her – ein Schnitt steht jedoch spätestens dann an, wenn die Gewächse Ihre Auffahrt oder den Gehweg überwuchern. Die regelmäßige Pflege wirkt sich zudem positiv auf den Wuchs aus: Gestutzte Äste treiben neu aus, wodurch die Hecke dichter und gleichmäßiger erscheint. Vernachlässigte Büsche quittieren einen fehlenden Beschnitt dagegen gerne mit kahlen Stellen.

Mit diesen Tipps bringen Sie Ihre Hecke perfekt in Form und setzen ansprechende Akzente in Ihrem Außenbereich:
  • Erledigen Sie die Gartenarbeit möglichst nicht an heißen Tagen mit praller Sonne, damit keine Schäden an den frisch geschnittenen Pflanzenteilen entstehen.
  • Wann und wie häufig ein Heckenschnitt erforderlich ist, hängt von der Pflanzenart ab. So empfiehlt sich bei Buchsbäumen ein grober Schnitt im März und April, den Feinschnitt nehmen Sie dann in der Zeit zwischen Mai und September vor. Frühjahrsblüher stutzen Sie hingegen erst später nach der Blüte.
  • Schneiden Sie die Gehölze im trapezförmigen Aufbau. Die Äste sind dabei in der Basis breiter und verlaufen nach oben hin schmaler. Durch diese Schnittform mit schrägen Seitenflächen erhalten die Gewächse rundherum ausreichend Tageslicht und wachsen besser.
  • Nehmen Sie sich gegebenenfalls eine Schnur zur Hilfe, um eine gerade Form zu erzielen.
  • Stutzen Sie Nadelgehölze wie Thujen und Koniferen nicht bis hinein auf das alte Holz. Andernfalls kann es mehrere Jahre dauern, bis die Hecke wieder neu austreibt.
  • Tragen Sie Handschuhe und setzen Sie außerdem eine Schutzbrille auf, wenn Sie mit einer elektrischen Heckenschere hantieren. Für die meisten Hecken reicht eine simple Handschere in der Regel aus. Für stärkere Hölzer benötigen Sie eine scharfe Klinge oder ein motorisiertes Gerät mit entsprechender Leistung.
  • Den Schnitt entsorgen Sie entweder auf dem Kompost oder verwenden klein gehäckselte Pflanzenteile als Mulch für Ihre Gartenbeete.
Holen Sie sich weitere Tipps zur passenden Ausstattung für Ihre Gartenarbeiten und machen Sie sich gut gewappnet daran, Ihre Hecke zu schneiden!