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Terrasse abdichten – in 3 Schritten einfach erklärt

Wenn Feuchtigkeit in die Bodenplatten eindringt, kann es zu Schäden an der Terrasse und am Haus kommen. Wie Sie Ihre Terrasse abdichten und worauf dabei zu achten ist, erklärt Ihnen unser Ratgeber – inklusive leicht verständlicher Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Warum sollte ich meine Terrasse abdichten?

Feuchteschäden haben verschiedene Ursachen – von gesprungenen Terrassenfliesen bis hin zu Mängeln am Bau durch eine nicht fachgerechte Verlegung der Bodenplatten. Wenn die Terrasse undicht ist, dringt Feuchtigkeit ungehindert in die Bausubstanz ein und führt dort zu Schimmelbildung sowie Schäden am Mauerwerk.

Bei kleineren Beschädigungen reicht es in vielen Fällen aus, die kaputten Fliesen auszutauschen und die Terrasse abzudichten. Wenn sich die Feuchtigkeit allerdings großflächig ausbreitet, steht oftmals die komplette Sanierung an. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Schäden unverzüglich zu beheben und die Terrasse abzudichten. Beim Bau einer neuen Terrasse nimmt die Abdichtung einen wichtigen Arbeitsschritt ein. Andernfalls müssen Sie den Bodenbelag nachträglich abdichten, was mit mehr Aufwand und Kosten einhergeht. Außerdem beugen Sie Feuchtigkeitsschäden vor, indem Sie für einen optimalen Untergrund sorgen.
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Terrasse abdichten: Welche Möglichkeiten gibt es dafür?

Welche Art von Abdichtung für Ihre Terrasse geeignet ist, hängt unter anderem vom Ausmaß der Schäden und von der baulichen Situation ab:
  • Eine kostengünstige und einfache Möglichkeit stellt die Versiegelung von Terrassenplatten und -fugen dar. Das Versiegelungsmittel tragen Sie nach einer gründlichen Reinigung mit einer Malerrolle oder einem Sprühgerät auf. Nach der Trockenzeit von rund 24 Stunden können Sie Ihre Terrasse wieder nutzen. Eine Versiegelung kommt allerdings nur infrage, wenn die Schäden klein sind und nur eine geringe Menge an Feuchtigkeit in den Fußboden eingedrungen ist.
  • Wenn Sie die natürliche Optik der Terrassenplatten erhalten möchten, bietet sich eine Imprägnierung an. Das Imprägniermittel bewahrt die Steinplatten sowohl vor eindringender Feuchtigkeit als auch vor Verschmutzung. Diese Abdichtung empfiehlt sich insbesondere für Natursteinplatten. Eine Auffrischung der Imprägnierung ist rund alle drei Jahre erforderlich.
Um eine Terrasse abzudichten, eignet sich darüber hinaus Flüssigkunststoff. In Kombination mit einem Spezialvlies stellen Sie eine haltbare Abdichtung her. Selbst größere Risse im Bodenbelag lassen sich mit dem Material schließen. Auf den getrockneten Flüssigkunststoff bringen Sie im letzten Arbeitsschritt eine Nutzschicht mit Versiegelung auf. Diese Methode eignet sich für einfache Terrassen aus Beton, die Sie beispielsweise mit einem Anstrich oder dekorativen Chips gestalten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gehen Sie bei der Abdichtung vor

Die Anleitung zeigt Ihnen die Grundschritte, wie Sie Ihre Terrasse mit Flüssigkunststoff abdichten. Der Vorteil dieser wasserdichten Abdichtung besteht in einer pflegeleichten sowie beständigen Oberfläche.
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Schritt 1: Erste Schicht Flüssigkunststoff auftragen

Bringen Sie die erste Schicht des Abdichtungsmaterials auf. Es eignet sich beispielsweise eine einfache Malerrolle. Nutzen Sie einen Teleskopstab, um rückenschonend zu arbeiten.
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Schritt 2: Armierungsvlies auflegen

Auf die untere Schicht legen Sie jetzt das Spezialvlies. Schneiden Sie das Vlies vorher passend zu und achten Sie darauf, dass keine Falten entstehen. Andernfalls verhindern Hohlräume eine zuverlässige Abdichtung. Gewährleisten Sie entlang von Kanten, Pfosten und anderen Details, dass die Vlieseinlage richtig aufliegt und mit dem Flüssigkunststoff durchtränkt ist. Das Polyestervlies erzeugt eine reißfeste Abdichtung, die gleichzeitig rissüberbrückend wirkt.
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Schritt 3: Abschließende Schicht auftragen

Jetzt verteilen Sie die restliche Menge des Flüssigkunststoffs auf dem Armierungsvlies. Warten Sie die Trockenzeit ab, bevor Sie die Terrasse wieder betreten.

Tipp: Nachdem der Flüssigkunststoff getrocknet ist, haben Sie die Möglichkeit, den Fußbodenbelag nach Ihren Vorstellungen zu gestalten. Die dünne Abdichtung allein ist nicht dafür konzipiert, den Einwirkungen durch Gartenmöbel etc. standzuhalten. Daher ist es wichtig, eine Nutzschicht aufzutragen.

Worauf ist zu achten? Terrasse abdichten mit diesen Tipps

Wenn Sie Ihre Terrasse abdichten, gibt es viele Dinge zu beachten. Dabei helfen Ihnen die folgenden Tipps:
  • Reinigen Sie die Terrasse, bevor Sie das Dichtungsmittel auftragen – ganz gleich, welche Methode Sie wählen. Falls Sie einen Hochdruckreiniger verwenden, benutzen Sie einen rotierenden Bürstenaufsatz. Der hohe Wasserdruck kann sonst die Oberfläche Ihrer Natursteinfliesen beschädigen.
  • Bei größeren Rissen im Bodenbelag ist es sinnvoll, diese Mängel vor der Abdichtung zu schließen und Unebenheiten auszugleichen.
  • Prüfen Sie mit einem Feuchtigkeitsmessgerät, ob eventuell noch Restfeuchte vorhanden ist. Lassen Sie die Terrasse dann gut austrocknen, bevor Sie mit der Abdichtung beginnen. Andernfalls besteht das Risiko, dass Sie die Nässe im Inneren einschließen.
  • Nehmen Sie sich die Arbeiten möglichst für den Sommer vor, wenn weder Frost noch Regen zu erwarten sind. Ideal sind warme, bewölkte Tage. Schauen Sie sich außerdem die Hinweise auf dem Produkt in Bezug auf die optimale Verarbeitungstemperatur an. Entdecken Sie Feuchtigkeitsschäden, erledigen Sie die Abdichtung zeitnah – warten Sie nicht erst den Winter ab. Eindringende Nässe gefriert bei Frost und kann die Terrassenplatten aufsprengen.
  • Um spätere Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern, kommt es auf das richtige Gefälle der Terrasse an. Sorgen Sie dafür, dass die Terrassenplatten eine Neigung von 2 bis 2,5 Prozent vom Gebäude weg aufweisen. Das entspricht 2 bis 2,5 Zentimetern auf einer Fläche von einem Meter. Bei rauen Natursteinplatten empfiehlt sich ein Gefälle von bis zu 3 Prozent. Dadurch können Regen und Schmelzwasser optimal ablaufen und stauen sich nicht auf der Terrasse.
Wie Sie sehen, gibt es bei der Abdichtung einer Terrasse viele Dinge zu beachten. Praktische Produkte und Hilfsmittel für Ihr DIY-Projekt erhalten Sie bei uns im Baumarkt-Sortiment.