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Garten umgraben: An die Schaufel, fertig, los!

Wann es sinnvoll ist, Ihren Garten umzugraben und wie Sie dabei am besten vorgehen – holen Sie sich in unserem Ratgeber schlaue Tipps und Anleitungen für die Gartenarbeit!
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Warum den Garten umgraben?

Beim Umgraben Ihres Gartens lockern Sie das Erdreich auf, schichten den Boden um und wirbeln lästiges Unkraut ordentlich durcheinander. Jedes Jahr im Frühjahr sowie zum Ende der Gartensaison im Herbst greifen viele Gartenfreunde deshalb zu Schaufel und Spaten. Ein frisch umgegrabener Boden sieht ordentlich aus und ist gut belüftet für ein kräftiges Wurzelwachstum – tatsächlich weisen Experten allerdings darauf hin, dass diese Gartenarbeit nur in manchen Fällen sinnvoll ist.

Im Gartenboden gedeiht ein sensibler Mikrokosmos, der zahlreiche Lebensformen beherbergt. Dazu gehören viele Nützlinge wie Regenwürmer, Insekten und winzige Organismen. Beim Umgraben bringen Sie dieses Ökosystem durcheinander und es braucht einige Zeit, bis sich die Stoffwechselprozesse im Bodengefüge wieder reguliert haben. Eingesetzte Pflanzen wachsen daher möglicherweise schwächer, weil beispielsweise der Humusabbau erst langsam wieder in die Gänge kommen muss. Darüber hinaus befördern Sie mit dem Spaten ruhende Unkrautsamen in die oberen Schichten, wo diese beste Voraussetzungen zum Keimen vorfinden. Deshalb sehen umgegrabene Beete auch nach einigen Wochen wieder überwuchert aus.

Aus diesen Gründen ist es nicht immer zu empfehlen, die Gartenarbeit strikt nach dem Kalender zu erledigen. Vielmehr kommt es darauf an, nur bei Bedarf den Garten umzugraben: Etwa dann, wenn Sie auf Ihren Rasenflächen ein neues Gemüsebeet anlegen möchten oder die Erde sehr lehmreich und verdichtet ist. Außerdem bieten sich als Alternative schonende Methoden an, die ebenfalls die Nährstoffdichte im Boden verbessern.

Garten umgraben: Welche Geräte eignen sich dafür?

Die Wahl der richtigen Gartenwerkzeuge ist wichtig, damit Sie zügig vorankommen und gleichzeitig Ihren Rücken schonen. Das Sortiment reicht von Kombigeräten mit verschiedenen Aufsätzen bis hin zu soliden Modellen aus Holz und Metall. Womit Sie den Garten umgraben, bleibt letztlich Ihren Vorlieben überlassen. Grundsätzlich eignen sich dafür folgende Geräte:
  • Mit einem Spaten graben Sie die Erde um und wenden das aufgelockerte Erdreich.
  • Eine Spatengabel, ein Kultivator oder eine Erdkralle hilft Ihnen dabei, die harten Erdschollen aufzubrechen.
  • Um den Boden anschließend zu glätten, nehmen Sie eine Harke oder einen Rechen zur Hand.
  • Unkraut entfernen Sie effektiv mit einer Doppelhacke oder einem Grubber.
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Garten umgraben leicht gemacht: Tipps und Tricks

Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, worauf sollte ich achten und wie gehe ich bei der Gartenarbeit am besten vor? Mit diesen Tipps vereinfachen Sie sich die Aufgabe und bereiten Ihren Boden optimal auf die Bepflanzung vor:
  • Ein Umgraben im Frühjahr bietet den Vorteil, dass Sie die Bodenstruktur über den kalten Winter erhalten und die Lebewesen keinem Frost ausgesetzt sind. Außerdem bleiben die Nährstoffe in den tieferen Schichten des Erdreichs erhalten. Nachteilig wirkt sich hingegen aus, dass der Boden gerade im Frühling nach der nassen Jahreszeit schwer wiegt. Dadurch fällt die Arbeit anstrengender aus und es entsteht Ihnen mehr Aufwand beim Auflockern der groben Klumpen. Bis sich das Erdreich gesetzt hat und es nach dem Düngen bereit für die Pflanzen ist, vergehen erst noch einige Wochen.
  • Wenn Sie Ihren Garten im Herbst umgraben, lockern sich die Erdschollen durch den Frost von allein. Die Erde ist nach einem trockenen Sommer zudem leichter. Im Frühjahr brauchen Sie mit der neuen Aussaat nicht lange abzuwarten: Direkt nach einem kurzen Auflockern sind die Beete bereit für Gemüse, Blumen und andere Gewächse. Allerdings besteht nach einem herbstlichen Umgraben das Risiko, dass Organismen in den oberen Erdschichten im kalten Wetter absterben. Verzichten Sie daher auf die Gartenarbeit, wenn bereits Bodenfrost herrscht.
  • Graben Sie frischen Mist und Kompost lieber im Herbst unter, damit das organische Düngemittel bis zur nächsten Pflanzsaison ausreichend verrottet.
  • Beim einfachen Umgraben lockern Sie den Boden bis zu einer maximalen Tiefe von etwa einer Spatenlänge auf. Leichter gelingt Ihnen diese Aufgabe, wenn Sie die Fläche zunächst abstecken und dann einen Graben ausheben. Das entnommene Erdreich lagern Sie vorübergehend am Rande des Beetes. Danach beginnen Sie mit der nächsten Reihe und schichten den ausgehobenen Boden jeweils in den davor liegenden Graben um.
Ein doppeltes Umgraben nennt sich Rigolen. Dabei stechen Sie die Erde zwei bis drei Spatenblätter tief aus. Die Vorgehensweise gestaltet sich ähnlich wie beim einfachen Ausgraben. Ein Rigolen Ihres Gartens kommt beispielsweise infrage, wenn das Erdreich schwer und wenig luftdurchlässig ist.
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Garten umgraben oder auflockern?

Statt Ihren Garten komplett umzugraben, können Sie den Boden folgendermaßen auflockern und mit neuen Nährstoffen anreichen:
  1. Decken Sie den Boden im Herbst mit Mulch ab. Dafür eignen sich beispielsweise übrig gebliebener Grasschnitt, Laub und andere Pflanzenreste aus dem Garten.
  2. Im nächsten Frühjahr harken Sie die Mulchschicht von Ihren Beeten und lockern das Erdreich mit einem Kultivator.
  3. Arbeiten Sie anschließend frischen Kompost in den Boden ein.
  4. Warten Sie rund zwei Wochen ab, bevor Sie mit der Aussaat beginnen.
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