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Kinderfahrräder: So finden Sie das richtige Modell

Das Fahrrad ist für Kinder ebenso wichtig wie für viele Erwachsene das Auto: Es vergrößert den Aktionsradius und gibt Unabhängigkeit. Mit einem eigenen Rad können Kids selbstständig Freunde besuchen, die etwas weiter entfernt wohnen. Voraussetzung ist natürlich die notwendige Sicherheit im Umgang mit dem zweirädrigen Gefährt. Und weil die mit der Übung kommt, ist es sinnvoll, möglichst früh mit dem Fahrradfahren anzufangen. Sie suchen das passende Exemplar für Ihr Kind? Unser Ratgeber zu Kinderfahrrädern hilft Ihnen weiter.
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Welche Arten von Kinderfahrrädern gibt es?

Kinderfahrräder lassen sich anhand der Eignung für bestimmte Altersgruppen und Körpergrößen unterteilen. Schon die Jüngsten können die ersten Meter mit einem Laufrad zurücklegen. Und für ältere Kinder und Jugendliche gibt es ebenfalls passende Modelle.
  • Laufräder eignen sich für Kinder von ungefähr 2 bis 4 Jahren. Die Bikes sind meist auf eine Körpergröße von maximal 85 bis 95 Zentimetern zugeschnitten. Sie haben keine Pedale – die Kleinen stoßen sich mit den Füßen vom Boden ab. Dabei ist der Übergang zwischen Gehen und Fahren fließend, was für viel Sicherheit sorgt. Gleichzeitig lernen Kinder mit dem Laufrad Lenken und Bremsen und schulen ihr Gleichgewicht.
  • Kinderfahrräder sind Modelle für Kinder von etwa 3 bis 12 Jahren. Je nach Alter und Körpergröße sind die Reifen unterschiedlich groß. Die Bandbreite reicht von 12- bis 24-Zoll-Rädern. Die 24-Zoll-Modelle erinnern schon stark an die Modelle für Erwachsene.
  • Jugendfahrräder eignen sich ab ungefähr 12 Jahren. Mit ihren 26-Zoll-Rädern sind sie genau groß wie kleine Erwachsenenräder, die die gleiche Radgröße aufweisen. Auch technisch und optisch sind praktisch keine Unterschiede vorhanden.
Wichtig: Bei den Altersangaben handelt es sich um grobe Anhaltspunkte. Es kommt immer auf das einzelne Kind an. Das gilt vorrangig beim Übergang vom Laufrad auf ein Kinderfahrrad mit Pedalen. Das Design von Kinderfahrrädern orientiert sich an den Fahrradtypen für Erwachsene. Besonders beliebt sind Mountainbike-Varianten im Kleinformat. Diese bringen typische Details wie Federungen und extrabreite Reifen mit. Ebenso gibt es Modelle, die großen Trekking- oder Citybikes nachempfunden sind.

Die perfekte Radgröße für Kinder und Jugendliche

Das Kind ist dem Laufrad entwachsen und es ist Zeit für ein richtiges Fahrrad? Die Auswahl eines passenden Kinderrads erfolgt anhand der Größe der Räder. Denn eine genaue Abstimmung der Rahmenhöhe wie bei Erwachsenen ist wegen des Wachstums nicht möglich. Folgende Radgrößen in Zoll empfehlen sich für ein Kinderfahrrad je nach Körpergröße:
BMX-Räder stellen einen Sonderfall dar. Denn aufgrund der Bauweise sind die Räder dort grundsätzlich kleiner – sogar Erwachsenenmodelle haben nur 20-Zoll-Felgen. Hier lesen Sie, wie Sie die richtige BMX-Größe finden.

Kaufen Sie kein deutlich zu großes Fahrrad, „weil das Kind noch hineinwächst“. Es lässt sich nur schwer handhaben und erhöht die Sturzgefahr. Im schlimmsten Fall verdirbt es den Spaß am Radfahren. Ausnahme: Ein größeres Fahrrad ist sinnvoll, wenn Ihr Kind genau zwischen zwei Größen steht.

Stützräder: Sinnvolles Zubehör für das Kinderfahrrad?

Vor allem bei 12- und 14-Zoll-Kinderfahrrädern sind manchmal Stützräder dabei. Diese können die ersten Fahrversuche erleichtern. Es ist aber nicht empfehlenswert, sie längere Zeit am Rad zu lassen. Kinder gewöhnen sich dann zu sehr an die Stütze. Im Laufe der Zeit wird der Übergang zum freien Fahren immer beschwerlicher.

Inzwischen lautet die allgemeine Empfehlung, gar kein Stützrad am Kinderrad zu verwenden. Die Sturzgefahr verringert sich allein durch die richtige Satteleinstellung: Er sollte bei kleineren Kindern nur so hoch sein, dass die Füße komplett den Boden erreichen. Dann lässt sich ein kippendes Fahrrad relativ leicht abfangen.
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Unerlässliches Zubehör für das Kinderfahrrad: Ein guter Fahrradhelm

Ein Schutz vor Stürzen ist auf dem Fahrrad grundsätzlich ratsam. Und besonders Kinder sollten auf keinen Fall ohne einen Helm starten. Das sieht nicht zuletzt der Gesetzgeber so: Bis zu einem Alter von 12 Jahren gilt für Kinder eine Helmpflicht laut Straßenverkehrsordnung.
Achten Sie beim Helm auf das Prüfzeichen für die Norm DIN EN 1078 (CE). Dies gewährleistet eine ausreichende Qualität und Stabilität. Helme bekannter Hersteller tragen dieses Zeichen und die Varianten für Kinder sind schon für weniger als 20 Euro erhältlich. Von No-Name-Produkten ohne Prüfsiegel ist abzuraten. Bei diesen besteht die Gefahr, dass sie im Fall des Falles nicht zuverlässig schützen.
Achten Sie beim Helm auf die korrekte Passform. Er muss fest sitzen, darf aber nicht drücken. Idealerweise hat er außer einem verstellbaren Kinnriemen noch ein einstellbares Kopfband. Dadurch lässt sich der Umfang um mehrere Zentimeter verändern.

Beleuchtung und Reflektoren für das Kinderfahrrad

Nicht alle Kinderfahrräder haben eine Beleuchtung. Ist diese vorgeschrieben? Es kommt darauf an, ob das Kind am Straßenverkehr teilnimmt. Dabei ist Folgendes zu beachten:
  • Bis zu einem Alter von 8 Jahren müssen Kinder auf dem Gehweg oder einem abgetrennten Radweg fahren.
  • Bis 10 Jahre dürfen sie mit dem Kinderfahrrad noch den Gehweg nutzen.
  • Erst danach ist der Radweg oder die Straße Pflicht.
Solange ein Kind nur auf dem Gehweg fährt, ist keine Beleuchtung vorgeschrieben. Anders sieht es aus, wenn es am Straßenverkehr teilnimmt: Auf dem Radweg oder der Straße ist eine StVZO-konforme Beleuchtung plus Reflektoren notwendig. Außerdem muss das Bike eine Klingel haben. Unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen ist diese Ausstattung grundsätzlich empfehlenswert.
Falls sie nicht vorhanden sind, lassen sich diese Elemente günstig nachrüsten. Batterieleuchten funktionieren mit jedem Typ von Kinderfahrrad und benötigen keinen Dynamo.

Darüber hinaus ist sinnvoll, auf dem Fahrrad helle und gut sichtbare Kleidung zu tragen. Das gilt vor allem bei schlechtem Wetter und in der Dämmerung. Manche Kinderjacken verfügen über eingearbeitete Reflektoren, die die Sichtbarkeit zusätzlich erhöhen.
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Fahrradfahren lernen: Nützliche Tipps für Eltern

Bekanntlich ist aller Anfang schwer – das gilt auch fürs Fahrradfahren. Mit der richtigen Vorbereitung und unseren Tipps für Eltern geht das Lernen leichter:
  • Der richtige Zeitpunkt: Ihr Kind sollte schon einen relativ gut entwickelten Gleichgewichtssinn haben. Der zeigt sich beispielsweise dadurch, dass es mit dem Laufrad längere Strecken rollen kann, ohne den Boden zu berühren.
  • Der richtige Ort: Gut eignen sich alle Flächen ohne Autoverkehr. Dazu zählen Parks, Feldwege oder Parkplätze nach Ladenschluss. Niedrig gemähter Rasen kommt ebenfalls infrage. Allerdings ist es dort schwieriger, die Balance zu halten. Dafür ist die Oberfläche im Fall eines Sturzes weich.
  • Die richtige Technik: Viele Eltern halten das Kinderfahrrad am Sattel oder Lenker fest. Das ist nicht so günstig. Dadurch stabilisieren Sie das Rad selbst – wie bei Stützrädern. Besser ist es, Ihr Kind am Rücken oder an den Schultern zu führen. Auf diese Weise muss es lernen, das Rad selbstständig auszubalancieren. Und falls es das Gleichgewicht verliert, können Sie es festhalten.
  • Die notwendige Geduld: Wie schnell Kinder den Umgang mit dem Fahrrad lernen, ist extrem unterschiedlich. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn es nicht gleich am ersten Tag klappt. Nach etlichen Versuchen kehrt Müdigkeit ein? Setzen den „Unterricht“ an einem anderen Tag in neuer Frische fort.
Sobald Ihr Kind auf dem Fahrrad das Gleichgewicht problemlos halten kann, geht es an die Verfeinerung der Fahrtechnik: Üben Sie beispielsweise mit ihm gemeinsam das Auf- und Absteigen, punktgenaues Abbremsen und Kurvenfahren. Erst wenn das alles anstandslos klappt, sollte es mit dem Kinderfahrrad auf öffentlichen Gehwegen oder Radwegen fahren.
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