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Linoleum entfernen: So werden Sie den alten Boden los

Linoleumböden haben bei guter Pflege eine lange Lebensdauer: Sie können bis zu 40 Jahre halten. Deshalb lohnt sich bei Schäden oft eine Reparatur. Der Boden soll wirklich raus? Leider ist es nicht ganz einfach, Linoleum zu entfernen, das seit Jahrzehnten fest verklebt ist. Und nicht in jedem Fall ist es ratsam, den Boden selbst herauszunehmen. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Linoleumboden samt Kleber entfernen und wann Sie lieber Profis beauftragen.

Vorsicht vor gefährlichem Asbest in altem Linoleum

In früheren Zeiten galten in Bezug auf Schadstoffe kaum strenge Vorschriften. Deshalb enthalten sehr alte Linoleumböden manchmal Asbest. Zum Einsatz kam es vor allem bis zu den 1980er-Jahren. In Deutschland wurde Asbest endgültig 1993 verboten. Solange der Bodenbelag in Ordnung ist, geht vom Asbest keine Gefahr aus. Aber wenn Sie das Linoleum entfernen, können die gefährlichen Asbestfasern in die Luft gelangen. Sicherheit bietet der Test einer Probe, etwa durch den TÜV. Schadstoffe können ebenso ein Problem darstellen, wenn Sie den Boden streichen möchten.

Falls der Bodenbelag Asbest enthält, raten wir von einer Entfernung in Eigenregie ab. Beauftragen Sie in diesem Fall am besten einen Fachbetrieb, der mit den notwendigen Schutzmaßnahmen vertraut ist.

Linoleum samt Kleber entfernen: Die einzelnen Schritte

Sehen Sie zuerst nach, wie der Belag befestigt ist. Wenn Sie Glück haben, befindet sich auf der Rückseite nur ein doppelseitiges Klebeband. In diesem Fall lässt sich der Boden leicht abziehen. Die Reste des Klebebands kratzen Sie mit einem Spachtel ab. Ist es verhärtet, weichen Sie es mit einem Föhn auf. Allerdings werden Sie diese Art, Linoleum zu kleben, in der Praxis kaum antreffen.
Schwieriger wird die Sache bei einem vollverklebten Boden. Hier ist in der Regel eine ganze Reihe an Schritten erforderlich.
  • Schneiden Sie den Bodenbelag in Streifen von etwa 20 Zentimetern Breite. Dadurch fällt es leichter, das Linoleum zu entfernen.
  • Möchten Sie die Streifen per Hand abziehen, helfen ein Spachtel und ein Föhn. Durch die Wärme löst sich der Belag samt Kleber leichter. Alternativ verwenden Sie gleich einen sogenannten Bodenstripper, der das Linoleum mit einem beweglichen Messer abschabt. Solche Geräte gibt es leihweise.
  • Die restlichen Rückstände von Linoleum und Kleber entfernen Sie wahlweise mit dem Stripper, einem Spachtel oder einem Elektroschaber.
  • Der Kleber lässt sich nicht mechanisch beseitigen? Bei wasserlöslichen Klebern hilft ein Schwamm mit heißem Wasser oder ein Dampf-Tapetenlöser.
  • Falls die anderen Methoden nicht funktionieren, bleibt noch der Einsatz eines speziellen Sanierungsschleifers. Mit diesem bekommen Sie auch extrem hartnäckige Rückstände vom Estrich oder von Dielenböden.

Klick-Linoleum entfernen: Kinderleicht herauszunehmen

Linoleum mit Klicksystem ist erst seit einigen Jahren auf dem Markt. Die Wahrscheinlichkeit, auf solch einen Boden zu treffen, ist deshalb eher gering. Falls Sie Klick-Linoleum entfernen möchten, geht das ganz einfach. Wie genau, hängt von der Art des Klicksystems ab. Bei sogenannten Locksystemen lassen sich die Elemente herausnehmen, nachdem Sie diese anwinkeln. Beim klassischen Klicksystem können Sie die Fliesen oder Dielen horizontal auseinanderziehen. Möchten Sie den Bodenbelag noch einmal verwenden? Gehen Sie vorsichtig vor, damit Nut und Feder nicht brechen.

Nach der Entfernung:
Wo kann ich das Linoleum entsorgen?

Linoleum besteht größtenteils aus natürlichen Rohstoffen. Deshalb darf es normalerweise in den Restmüll beziehungsweise in den Sperrmüll. Da die schwarze Tonne für größere Mengen nicht ausreicht, empfiehlt es sich, den Bodenbelag zum nächsten Wertstoffhof zu bringen. Alternativ bietet sich eine Sperrmüllabholung an, um das Linoleum zu entsorgen. Das lohnt sich aufgrund der Kosten aber nur, wenn weiterer Sperrmüll anfällt.

Es gibt allerdings Ausnahmen: Hängen größere Mengen Fremdstoffe wie Kleber und Mörtel am Bodenbelag? Beträgt der Anteil über 20 Prozent, gilt das Material in der Regel als Bauschutt. Möchten Sie solches Linoleum entsorgen, wird üblicherweise eine zusätzliche Gebühr fällig. Sehr alte Bodenbeläge, die mit Asbest belastet sind, werden im ungünstigsten Fall als Sondermüll eingestuft. Um dessen Entsorgung müssen Sie sich aber nicht kümmern, wenn Sie – wie empfohlen – einen Fachbetrieb mit der Entfernung beauftragen.