Startseite » Ratgeber » Bodenbeläge » Linoleum » Linoleum reinigen: So erhalten Sie die Optik des Bodens

Linoleum reinigen: So erhalten Sie die Optik des Bodens

Linoleum vereint das Beste aus zwei Welten: Auf der einen Seite ist es robust und pflegeleicht wie ein Kunststoff. Auf der anderen Seite besteht es aus natürlichen Rohstoffen. Die Zusammensetzung bringt aber einige Besonderheiten mit sich – auch, wenn Sie Linoleum reinigen: Es reagiert geradezu allergisch auf bestimmte Putzmittel. Finden Sie heraus, welche das sind und wie Sie den Bodenbelag am besten pflegen.

Vorsicht: Diese Reinigungsmittel verträgt Linoleum nicht

Linoleum und PVC haben viele Dinge gemeinsam – neben der Optik die einfache Pflege. Allerdings ist Linoleum etwas anspruchsvoller. Trotz der robusten Oberfläche können bestimmte Mittel dauerhafte Schäden anrichten – tatsächlich auch solche, bei denen Sie es auf den ersten Blick nicht vermuten. Wenn Sie Linoleum reinigen, verwenden Sie bitte keinesfalls folgende Mittel:
  • Alle Reiniger mit einem pH-Wert mit 9 oder höher: Das bedeutet, das Mittel ist alkalisch und hat die Eigenschaften einer starken Lauge. Dazu gehören beispielsweise Kernseife, Schmierseife, Waschmittel, Waschsoda und Ammoniak. All diese Substanzen hinterlassen im schlimmsten Fall Schäden und Flecken auf der Oberfläche, die nicht mehr weggehen.
  • Säurehaltige Reiniger in hoher Konzentration: Sie waschen den im Linoleum enthaltenen Kalk heraus und greifen so die Oberfläche an. Unverdünnter Essig oder stark konzentrierte Zitronensäure sind tabu. Ein paar Spritzer Essig oder Essigreiniger im Wischwasser stellen jedoch kein Problem dar.
  • Scheuernde Putzmittel und Schwämme: Die Oberfläche von Linoleum ist relativ weich und den harten Putzkörpern in Scheuermilch und Scheuerpulver nicht gewachsen. Das Gleiche gilt für Scheuerschwämme sowie die harte Seite von Küchenschwämmen. Sie machen die Oberfläche stumpf und hinterlassen Kratzer.
Übrigens: PVC und Linoleum lassen sich leicht verwechseln. Wie Sie herausfinden, um welchen Belag es sich handelt, lesen Sie hier.

Welches Putzmittel ist für Linoleum am besten geeignet?

Falls es sich um einen ganz neuen Linoleumboden handelt, ist manchmal eine sogenannte Erstpflege oder Einpflege notwendig. Dabei wird der Boden mit Selbstglanz-Emulsion oder Polymerdispersion behandelt, um die Oberfläche vor mechanischen oder verfärbenden Schäden zu schützen. Häufig ist modernes Linoleum aber schon von Werk aus mit einer Beschichtung versehen, die das Ganze überflüssig macht. Eine intensive Pflege ist dann erst nach einer gewissen Zeit beziehungsweise nach einer Linoleum-Grundreinigung erforderlich.

Linoleum pflegen: Wachsen, ölen, versiegeln – welche Möglichkeiten gibt es?

Im normalen Alltag reichen zwei Schritte, um Linoleum zu reinigen:
Entfernen Sie erst Staub und groben Schmutz mit einem weichen Besen oder einem Staubsauger. Eine Düse für Hartböden ist von Vorteil, um Kratzer zu vermeiden.
Bei Bedarf wischen Sie den Boden leicht feucht mit Wasser und ein paar Spritzern Neutralreiniger. Wie der Name sagt, ist dieser weder sauer noch alkalisch – und eignet sich somit perfekt, um Linoleum zu reinigen. Ebenso können Sie zu einem speziellen Linoleum-Reiniger greifen.
Vermeiden Sie stehendes Wasser auf dem Boden, wenn Sie das Linoleum reinigen. Längere Feuchtigkeit kann Flecken hinterlassen. Und verwenden Sie lauwarmes Wasser, da heißes Wasser eine eventuelle Pflegeschicht anlöst.

Neben klassischem Linoleum in Form von Bahnenware gibt es noch Klick-Linoleum. Es ist leicht zu erkennen, da es aus relativ handlichen Elementen besteht, beispielsweise im Format 90 auf 30 Zentimeter oder 30 auf 30 Zentimeter. Es verhält sich deutlich empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit, da es eine Trägerplatte aus Holzfasern besitzt. Wischen Sie es nur nebelfeucht, damit keinesfalls Wasser in die Fugen eindringt.

Nur selten erforderlich: Linoleum-Grundreinigung

Ist das Linoleum insgesamt stark verschmutzt, bietet sich eine Grundreinigung an. In privaten Haushalten ist diese jedoch in der Regel nur alle paar Jahre notwendig – wenn überhaupt.

Am einfachsten geht eine Linoleum-Grundreinigung mit einem Wachs- und Glanzschichtenlöser, der alle Pflegeschichten samt Schmutz entfernt. Führt das allein nicht zum Erfolg, kommt der Einsatz einer Einscheibenmaschine infrage, wie sie professionelle Bodenreiniger verwenden. Mithilfe weicher bis mittelharter Pads trägt diese den Film auf der Oberfläche ab. Solche Geräte gibt es auch leihweise.

Flecken entfernen und Linoleum zum Glänzen bringen

Ihr Linoleum hat Flecken oder glänzt nicht mehr? Auch dafür gibt es Lösungen:
  • Versuchen Sie zuerst, den Fleck mit einer weichen Bürste und Spülmittel zu entfernen.
  • Falls das nicht reicht, greifen Sie zu einem Schmutzradierer. Alternativ kommt ein normaler Radiergummi ohne Schleifmittel infrage. Testen Sie beides zur Sicherheit an einer unauffälligen Stelle.
  • Hartnäckige Verschmutzungen, etwa von Kugelschreibern oder schwarzen Gummisohlen, bekommen Sie mit Terpentinersatz weg. Geben Sie das Mittel dazu auf ein weiches Tuch und reiben Sie den Boden ab. Wischen Sie sofort mit klarem Wasser nebelfeucht nach. Vorher empfiehlt sich wiederum ein Test an einer unauffälligen Stelle.
  • Der Boden ist stumpf? Probieren Sie diesen Trick, um das Linoleum zum Glänzen zu bringen: Wischen Sie es mit einer Mischung aus 50 Prozent Wasser und 50 Prozent Milch. Der Mix sorgt dank des leichten Fettanteils für einen dezenten Glanz.

Nach der Entfernung eines Flecks

Nach der Entfernung eines Flecks ist möglicherweise eine Auffrischung der Pflegeschicht an dieser Stelle notwendig. Lesen Sie mehr zu den Möglichkeiten, Linoleum zu pflegen.