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Parkett ölen, wachsen oder lackieren: Wo ist der Unterschied?

Parkettböden begeistern durch ihre edle Ausstrahlung und weisen eine lange Lebensdauer auf. Doch im Naturzustand ist Holz empfindlich. Um es vor Feuchtigkeit und Flecken zu schützen, ist deshalb eine Behandlung der Oberfläche erforderlich. Neben einer Versiegelung mit Lack besteht noch die Möglichkeit, das Parkett zu ölen und zu wachsen. Doch welche Variante ist die beste? Und muss jedes Parkett geölt oder lackiert werden? Hier finden Sie die Antworten.
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Parkett lackieren, ölen oder wachsen: Wann ist es erforderlich?

Bei neuem Parkett ist eine Behandlung der Oberfläche dann notwendig, wenn es sich um naturbelassenes Holz handelt. Dies ist in der Regel bei Massivparkett sowie bei Zweischicht-Parkett der Fall. Dreischichtparkett wird heute üblicherweise schon im Werk mit einem Schutz versehen. Deshalb hat sich dafür auch die Bezeichnung Fertigparkett durchgesetzt. Meist ist diese Variante mit einem Lack versiegelt, es gibt aber ebenso mit Öl und Wachs behandelte Ausführungen.

Bei einem mit Lack versiegelten Parkett ist eine erneute Lackierung nur nach jedem Abschleifen [Link zu Schleifen] erforderlich. Bei geölten und gewachsten Böden ist es notwendig, den Schutz alle sechs Monate bis drei Jahre aufzufrischen. Die zeitlichen Abstände hängen vom jeweiligen Mittel sowie der Beanspruchung ab.

Parkett ölen oder lackieren: Welche Behandlung ist besser?

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Beide Varianten unterscheiden sich deutlich. Ob es besser ist, das Parkett zu ölen oder zu lackieren, hängt von Ihren Wünschen bezüglich Pflege und Optik ab.
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Parkettlack bildet eine klare, harte Schutzschicht, durch die weder Feuchtigkeit noch Schmutz dringt. Dadurch ist der Boden sehr pflegeleicht und lässt sich mühelos reinigen. Eine gewisse Vorsicht ist gleichwohl in Bezug auf Reiniger und Nässe geboten. Bei Fertigparkett sind die Fugen nicht durch Lack geschützt. Darüber hinaus sind bei allen Parkettarten feine Kratzer und Haarrisse unvermeidlich, durch die Feuchtigkeit eindringen kann.
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Parkett zu ölen und zu wachsen, sorgt für eine natürliche Optik. Zudem fühlt sich der Boden wärmer an. Da er Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann, wirkt er ausgleichend auf das Raumklima. Der Schutz ist jedoch nicht so effektiv und dauerhaft wie Lack. Einen Vorteil hat es hingegen, wenn Sie Parkett ölen: Sie können Beschädigungen leichter reparieren [Link zu Reparatur]. Denn das Finish lässt sich anschließend an der Stelle unkompliziert erneuern.
Achtung: Wurde das Parkett geölt, lässt es sich danach nicht mehr so einfach lackieren. Da auf geöltem Holz kein Lack hält, muss vorher eine relativ dicke Schicht abgeschliffen werden. Ob das möglich ist, hängt davon ab, wie stark die Nutzschicht (noch) ist.
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Parkett versiegeln: Wie viele Schichten Parkettlack sind nötig?

Sie haben sich für das Lackieren des Bodens entschieden? In diesem Fall sind normalerweise zwei bis drei Lackschichten notwendig. Dabei wird der Boden vor jeder Schicht erneut angeschliffen. Es gibt verschiedene Arten von Parkettlacken:
  • 1-Komponenten-Parkettversiegelung: Der Vorteil dieser Variante ist der geringe Anteil an Lösungsmitteln. Zudem lässt sie sich sehr einfach verarbeiten. Allerdings ist der Lack weniger robust und neigt dazu, abzublättern oder Risse zu bilden.
  • 2-Komponenten-Parkettversiegelung: Hier wird vor der Verarbeitung ein separater Härter beigemischt. Der Lack härtet schneller aus. Somit müssen Sie zwischen den einzelnen Schichten nicht so lange warten, Sie arbeiten zügiger. Zudem ist eine 2K-Versiegelung strapazierfähiger.
  • 3-Komponenten-Parkettversiegeung: Hier kommt zum Lack neben dem Härter noch ein UV-Schutz, also quasi ein Sonnenschutzmittel für das Parkett. Diese Variante eignet sich besonders gut für Parkett in Räumen mit starkem Sonnenlicht, weil sie Verfärbungen des Bodens vorbeugt.
Während das Lackieren selbst relativ einfach ist, erfordert das An- oder Abschleifen des Bodens eine gewisse Übung. Es ist also eine Überlegung Wert, das Ganze Profis zu überlassen – vor allem, wenn es sich um einen hochwertigen Parkettboden handelt. Falls Sie selbst Hand anlegen möchten: Achten Sie unbedingt auf die Verarbeitungshinweise bei den Lacken, beispielsweise in Bezug auf die Trockenzeiten und Sicherheitsmaßnahmen.
Übrigens: Bei alten Parkettböden besteht auch die Möglichkeit, sie umzufärben.

Parkett ölen oder wachsen: Welche Mittel eignen sich?

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Parkett zu ölen und zu wachsen, ist die natürliche Art, den Boden zu schützen. Auch hier haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Produkten.
Hartöl: Der Name ist Programm – dieses Öl dringt in die Oberfläche ein und härtet dort nach einiger Zeit aus. Es bietet einen sehr guten, relativ beständigen Schutz. Dadurch eignet es sich vor allem für die erstmalige Behandlung der Oberfläche.
Hartwachsöl: Trotz der ähnlichen Bezeichnung ist die Zusammensetzung eine ganz andere. Dieses Öl enthält gelöstes Hartwachs. Nachdem Sie es auftragen, zieht das Öl ein, während eine dünne Wachsschicht auf der Oberfläche verbleibt. Diese lässt sich anschließend polieren.
Parkettwachs: Das Wachs wird normalerweise nicht allein verwendet. Haben Sie das Parkett geölt, können Sie es noch extra wachsen und polieren. Das sorgt für zusätzlichen Schutz und Glanz.
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Anwendung: Wie Sie das Parkett ölen und wie oft

Bevor Sie das Parkett ölen, reinigen Sie es gründlich. Sofern es gerade abgeschliffen wurde, muss es absolut staubfrei sein.

Die Verarbeitung unterscheidet sich je nach Produkt und Hersteller etwas. Ein Blick auf die Anleitung hilft hier weiter.
  • Normalerweise wird das Öl mit einem Gummiwischer verteilt. Für die Ecken nehmen Sie einen Pinsel.
  • Es dauert ungefähr 15 Minuten, bis es einzieht. Überschüssiges Öl entfernen Sie danach mit einem Lappen. Geben Sie auf das Parkett nicht zu viel Öl auf einmal, sondern arbeiten Sie in zwei oder drei Durchgängen.
  • Begehbar ist der Boden nach etwa 48 Stunden.
Wie oft Sie das Parkett nachölen müssen, hängt von der Beanspruchung ab. Im Flur und Wohnzimmer kann eine Auffrischung ein- bis zweimal im Jahr notwendig sein. Im Schlafzimmer reicht es gegebenenfalls alle zwei bis drei Jahre.

Sie können das Parkett nach dem Ölen noch mit Wachs polieren. Das geht grundsätzlich auch mit der Hand, ist aber sehr anstrengend. Mehr Komfort bietet eine Einscheibenmaschine plus Polierpad. Solche Geräte erhalten Sie leihweise beispielsweise in Baumärkten.

Parkett ölen: Die Kosten bei einem Fachbetrieb

Sie möchten nicht selbst das Parkett ölen? Ein Profi verlangt für diese Arbeit zwischen 5 und 10 Euro pro Quadratmeter. Das Pflegemittel kostet etwa 3 Euro pro Quadratmeter. Bei einer kompletten Aufarbeitung fallen für das vorherige Abschleifen noch einmal 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter an.