
Balkon sanieren – ran an das Projekt!
Witterung, Feuchtigkeit und Abnutzung nagen mit der Zeit am Balkon – eine Sanierung steht spätestens dann an, wenn sichtbare Schäden zutage treten. Unser Ratgeber verrät Ihnen, wie Sie eine Sanierung richtig anpacken und welche Bestandteile der Konstruktion zu erneuern sind.
Inhaltsverzeichnis
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Woran erkenne ich einen sanierungsbedürftigen Balkon?
Balkone gehören zu den Bauteilen eines Gebäudes, die verstärkt Regen, Schnee, Sonneneinstrahlung und Wind ausgesetzt sind. Wenn der Balkon zu bröckeln beginnt, stellt dies nicht nur einen ästhetischen Makel dar – größere Schäden können die Statik der Konstruktion beeinträchtigen und sich bis in die Wohnräume hin ausbreiten. Daher steht irgendwann bei jedem Haus eine Balkonsanierung an: im Idealfall eher früher als später, da kleinere Mängel kostengünstiger zu beheben sind. Wenn beispielsweise Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum ungehindert eindringt, steigt das Risiko teurer Schäden – angefangen bei Abplatzungen am Balkon bis hin zu Schimmel in den Innenräumen.
Die Zeit für eine Erneuerung ist gekommen, wenn Sie diese ersten Warnzeichen erkennen:
- abgesprengte Fliesen und Balkonplatten
- Risse und Löcher im Bodenbelag
- Moose und Flechten
- dunkle Flecken
- Ausblühungen im Mauerwerk
- Schimmel und feuchte Wände
- bröckelnde Betonteile
Balkon erneuern: Welche Arbeiten gehören dazu?
Eine Balkonmodernisierung umfasst verschiedene Maßnahmen, die von einer Reparatur bis zum Abriss und Neubau reichen.
- Balkon renovieren: Im Rahmen einer Balkonrenovierung besteht unter anderem die Möglichkeit, einen neuen Bodenbelag zu verlegen und die Balkonbrüstung zu streichen.
- Balkon umbauen: Wenn bei einem maroden Balkon die Tragfähigkeit gefährdet ist, sind Kosten und Nutzen einer Reparatur abzuwägen. In vielen Fällen stellt der Neubau die sinnvollere Alternative dar. Darüber hinaus ist es je nach baulicher Situation möglich, einen Balkon in einen Wintergarten umzuwandeln.
- Balkon sanieren: Eine Sanierung dient dazu, entweder altersbedingte Mängel oder schlecht ausgeführte Arbeiten auszubessern.
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Gefälleestrich anbringen
Sorgen Sie dafür, dass ein optimales Gefälle von 1,5 bis 2 Prozent vom Gebäude fort besteht. Dadurch verhindern Sie Pfützen auf dem Balkon, die Feuchteschäden und Schimmel verursachen können. Wenn die Neigung des Balkons nicht den Standards entspricht, helfen Sie mit einem abfallenden Estrich nach. Dabei kommt meist ein Zement- oder Schnellestrich zum Einsatz.
Abdichtung mit Flüssigkunststoff
Eine Kunststoffbeschichtung dichtet den Balkon ab und verhindert, dass Feuchtigkeit eindringt. Dafür eignet sich Flüssigkunststoff, der sich durch seine UV-beständigen und verrottungsfesten Eigenschaften auszeichnet. Nehmen Sie die Arbeiten nur bei trockenem Wetter vor und messen Sie vorher die Restfeuchte im Baustoff. Andernfalls besteht das Risiko, dass Feuchtigkeit im Balkon verbleibt und bei Frost den Bodenbelag aufsprengt.
Balkon entkoppeln
Eine Balkonkonstruktion ist stetig in Bewegung. Aus diesem Grund muss der Balkon zunächst vorbereitet werden, bevor Sie neue Fliesen verlegen: Zwischen dem Untergrund und den Fliesen braucht es eine Entkoppelungsmatte. Die zusätzliche Schicht beugt Rissen im Bodenbelag vor und besitzt je nach Bauart Drainagekanäle. Die Entkoppelungsmatten kleben Sie auf den Unterbau und darauf kommen dann die Balkonfliesen.
Balkon-Geländer austauschen
Eine Balkonbrüstung dient als Absturzsicherung und muss daher hohe Anforderung an die Stabilität erfüllen. Nicht zuletzt wirkt sich das Geländer auf das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes aus. Je nach örtlicher Bauordnung gilt eine Mindesthöhe von 90 Zentimetern oder mehr. Moderne Balkongeländer bestehen meist aus Metall oder Acrylglas. Denken Sie außerdem daran, die Verankerungen zu erneuern.
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Balkon neu fliesen: Wie geht das?
Wenn das Ausmaß der Schäden eher gering ist, reicht möglicherweise eine Sanierung des vorhandenen Bodenbelags aus. Wichtig dabei ist die Abdichtung: Achten Sie darauf, dass durch den Bodenbelag keine Feuchtigkeit in die Balkonkonstruktion gelangen kann. Entfernen Sie im ersten Schritt bröckelnde Materialien mit einem Fliesenmeißel und spachteln Sie Löcher zu. Tragen Sie auf den tragfähigen Untergrund eine Haftgrundierung auf und ebnen Sie den Boden mit einer Fliesenspachtelmasse. Befestigen Sie die Fliesen dann mit einem geeigneten Kleber. Verwenden Sie zudem einen wasserdichten Fugenmörtel, der die Fugen zwischen den Platten zuverlässig schließt.
Tipp: Die alten Fliesen brauchen Sie nicht unbedingt abzuschlagen, wenn die Höhenverhältnisse ausreichend Spielraum für einen weiteren Fliesenbelag erlauben. Diese Methode nennt sich „Fliese auf Fliese“.
Tipp: Die alten Fliesen brauchen Sie nicht unbedingt abzuschlagen, wenn die Höhenverhältnisse ausreichend Spielraum für einen weiteren Fliesenbelag erlauben. Diese Methode nennt sich „Fliese auf Fliese“.

Balkon sanieren: Tipps für Ihr DIY-Projekt
Eine Balkonsanierung ist in vielen Fällen aufwendiger als gedacht. Berücksichtigen Sie daher diese Tipps:
- Viele Arbeiten am Balkon sind durch einen versierten Heimwerker in Eigenregie realisierbar. Bevor Sie jetzt die Ärmel hochkrempeln und Ihren Balkon sanieren, fragen Sie trotzdem immer erst einen Experten um Rat. Ein Handwerker besitzt das nötige Fachwissen, um zu beurteilen, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Dadurch erfahren Sie, ob eine Teilsanierung ausreicht oder es einer Komplettsanierung bedarf. Ein Fachbetrieb ist außerdem dazu in der Lage, die Ursachen von Schäden festzustellen und die Statik zu überprüfen.
- Reinigen Sie Ihren Balkon gründlich, ehe Sie eine Grundierung auftragen oder den Bodenbelag erneuern. Dabei können Sie Ihren Balkon gleich einer sorgfältigen Schadenanalyse unterziehen.
Balkon reparieren: Was kostet eine Sanierung?
Bei einer umfangreichen Balkonsanierung ist mit Kosten zwischen 150 bis 400 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. Das tatsächliche Budget richtet sich nach dem Zustand des Balkons und den verwendeten Materialien. Wenn Sie Ihren Balkon sanieren und viele Arbeiten selbst durchführen, sparen Sie Kosten. Allerdings ist zu bedenken, dass Sie dann keinen Anspruch auf Gewährleistung haben.
Tipp: Bei größeren Schäden empfiehlt es sich, die Kosten zu überschlagen. Anhand von Angeboten können Sie beurteilen, ob sich die Sanierung lohnt oder ob ein Abriss und Neubau des Balkons die besseren Optionen sind.
Tipp: Bei größeren Schäden empfiehlt es sich, die Kosten zu überschlagen. Anhand von Angeboten können Sie beurteilen, ob sich die Sanierung lohnt oder ob ein Abriss und Neubau des Balkons die besseren Optionen sind.