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Farbenfroher Naturgarten – Tipps für die Gartengestaltung

Im Naturgarten summt und brummt es – denn statt penibel gemähter Rasenflächen gedeihen hier Blumenwiesen, Staudenbeete und Wildkräuter. Unser Ratgeber liefert Ihnen viel Wissenswertes und zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Garten ökologisch gestalten. Seien Sie gespannt!

Naturgarten: Was ist das?

Im Grunde genommen handelt es sich bei jedem Garten um Natur. Dennoch gibt es zwischen den einzelnen Gartenstilen deutliche Unterschiede. Ein ausgewiesener Naturgarten kommt dem natürlich gewachsenen Vorbild besonders nahe – denn die Gartengestaltung setzt auf ein harmonisches Zusammenspiel von Pflanzen, Tierwelt und Mensch. In Ihrem Ökogarten verzichten Sie daher auf Düngemittel sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel auf chemisch-synthetischer Basis. Gartenerde mit Torf hat in einem naturnahen Garten ebenfalls nichts zu suchen.

Weil Wildwuchs ausdrücklich gewünscht ist, lassen Sie Ihre Ausstattung wie Rasenmäher und Heckenschere meist im Schuppen stehen. Womit auch gleich einer der größten Vorteile genannt wäre: Der Pflegeaufwand bleibt bei einem naturnah gestalteten Garten überschaubar.
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Naturgarten planen: Wie gehe ich vor?

Um einen wichtigen Punkt vorwegzunehmen: Ein Waldgrundstück bietet mit seinen hohen Bäumen und dem dichten Unterholz zwar die besten Voraussetzungen für einen Naturgarten. Mit einer geschickten Bepflanzung und einigen weiteren Elementen legen Sie Ihren „wilden“ Garten aber auch fernab von bewaldeten Gebieten an. Mancher Hobbygärtner entscheidet sich dafür, nur eine abgesteckte Ecke im Garten diesem Konzept zu widmen. Wie Sie sehen, bieten sich also viele Möglichkeiten für eine ökologisch wertvolle Grünoase an – ob auf kleiner Fläche oder auf weiter Flur.
Da kann es direkt mit der Planung weitergehen:
  • Schauen Sie sich in Ihrem Außenbereich um, welche Arten von Gewächsen wo wachsen. Die Natur zeigt Ihnen zuverlässig, welcher Standort für die eine oder die andere Sorte geeignet ist.
  • Machen Sie sich schlau, welche Pflanzen bei Ihnen heimisch sind.
  • Überlegen Sie sich, wie Sie Ihren Garten nutzen möchten – vielleicht wünschen Sie sich eine Spielwiese für Ihre Kinder oder ein ruhiges Lieblingsplätzchen im Schatten der Bäume.
Fertigen Sie einen detaillierten Gartenplan an. Die Skizze hilft Ihnen dabei, Ihren Naturgarten in mehrere Bereiche und nach Ihren Vorstellungen zu unterteilen. Neben der Terrasse mit dezenter Beleuchtung finden sich hier beispielsweise eine blühende Wiese, ein Beet für Schattenstauden und ein Teich.

Naturgarten anlegen: 10 Ideen

Sie möchten Ihren Garten naturnah gestalten? Dafür haben wir Ihnen zehn Ideen zusammengestellt.

Idee 1: Beete mit Wildstauden

Ein Blumenbeet aus heimischen Wildstauden passt genau ins Bild vom romantischen Naturgarten. Zu den beliebtesten Staudenarten zählen Waldmeister, Nachtviole, Sternmoos, Waldanemone und Teppichglockenblume.

Idee 2: Gartenteich und Sumpfbeete

Ein Gartenteich schafft ein eigenes Ökosystem, das zahlreichen Lebewesen eine Heimat bietet. Ein Feuchtbiotop grenzt im Naturgarten gerne an eine Sumpfzone, die als Teichüberlauf dient. Sumpfbeete befinden sich meist direkt neben einem Gartenteich, es eignet sich aber auch ein See oder eine große Regentonne – denn für diesen Gartenbereich braucht es viel Wasser. Im feuchten Boden gedeihen Zyperngras, Deutsche Tamariske, Breitblättriges Wollgras sowie Sumpf-Schlangenwurz und viele weitere Gewächse. Die meisten der Sumpfpflanzen blühen in der Sommerzeit und schmücken die nassen Beete mit ihren zarten Blüten.

Idee 3: Insektenhotel, Vogelhaus, Fledermauskasten und Igelburg

Bieten Sie Wildtieren in Ihrem Naturgarten ein Zuhause: Dafür empfiehlt sich eine Reihe an Unterkünften und Futterplätzen. Wählen Sie für diese Elemente einen Standort, an dem sich die Tiere ungestört fühlen.

Idee 4: Bienenfreundliche Bepflanzung

Die Anzahl von Bienenvölkern geht immer weiter zurück – ein guter Grund, den Garten mit insektenfreundlichen Gewächsen zu bepflanzen. Bienen fühlen sich vor allem von Sorten mit Blüten angezogen: Beerensträuchern, Küchenkräutern, Sonnenblumen, Hahnenfuß und Liguster.

Idee 5: Streuobstwiese

Für einen großen Garten ist der Streuobstanbau eine ideale Form der Gestaltung. Pflanzen Sie sogenannte Hochstamm-Obstbäume an: Dazu gehören verschiedene Apfel- und Birnensorten, die Sie in der Erntezeit mit ihren süßen Früchten belohnen. Eine Streuobstwiese stellt zudem einen hervorragenden Lebensraum für Grünspechte und Wiedehopfe dar.

Idee 6: Garten ökologisch düngen mit Kompost

Weil industriell hergestellte Düngemittel tabu sind, stellen Sie Ihren nährstoffreichen Humus einfach selbst her. Dafür legen Sie einen Komposthaufen an, auf dem Gemüseabfälle, Rasenschnitt und andere organische Abfälle landen.

Idee 7: Steinhaufen oder Trockensteinmauer

Steine sehen nicht nur dekorativ aus. Ein solches Trockenbiotop zieht auch seltene Tier- und Pflanzenarten an. Zwischen den Steinen findet unter anderem die Mauerechse ein perfektes Versteck.

Idee 8: Gemüsegarten mit Mischkultur

In Ihrem Selbstversorgergarten bauen Sie Gemüse, Obst und Zierpflanzen in Mischkultur an – gewissermaßen genau so, wie es die Natur vorgibt. Beispielsweise fühlt sich Knoblauch wohl in der Gesellschaft von Möhren, Gurken und Kürbissen.

Idee 9: Wildobsthecke mit Früchten für Vögel und Mensch

Hecken dienen üblicherweise als Sichtschutz, Begrenzung zu anderen Gartenflächen und als optische Gestaltungselemente. Im Naturgarten können die Gewächse noch mehr: Straucharten wie Schwarzer Holunder, Schwarzdorn, Hunds-Rose, Wilder Birnbaum und Gemeine Berberitze liefern willkommene Naschereien für Vögel. Einige der Früchte sind auch für den Menschen genießbar – zumindest als Sirup nach dem Abkochen.

Idee 10: Gartenecke der Natur überlassen

Manchmal ist weniger mehr, wenn es um die Gartenpflege geht: Suchen Sie sich einen Bereich in Ihrem Garten aus und lassen Sie der Natur dort freien Lauf. Diese Stelle darf sozusagen verwildern, um Insekten und anderen Wildtieren einen Ruheort zu bieten.
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Welche Pflanzen für den Naturgarten auswählen?

Liebhaber von Naturgärten bevorzugen meist heimische Pflanzen, die mit den hiesigen klimatischen Bedingungen bestens zurechtkommen. Damit stellt die Bepflanzung keine besonderen Ansprüche an die Pflege, Bewässerung oder Bodenqualität – das Stichwort in diesem Zusammenhang lautet: klimaangepasstes Gärtnern. Wählen Sie Pflanzen aus ökologischem Anbau aus, die in Ihrer Region wachsen. Es bieten sich dafür zahlreiche Arten an, darunter:
  • Obstbäume
  • Stauden
  • Laub- und Nadelbäume
  • Wiesenblumen
  • Wildkräuter
  • Wildsträucher
Lesen Sie hier weiter zum Thema: Unser Ratgeber erklärt Ihnen, wie Sie ein natürlich bewuchertes Waldgrundstück in einen Schattengarten umwandeln!