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Schattengarten bepflanzen – Farbtupfer für dunkle Ecken

Wo wenig Sonnenlicht an den Boden gelangt, gedeihen längst nicht nur Farne – tatsächlich fühlen sich zahlreiche Pflanzen an diesen Orten wohl. Holen Sie sich hier Inspiration für Ihren Schattengarten und verwandeln Sie schattige Plätzchen in grüne Oasen!

Was ist ein Schattengarten?

Schattengärten zeichnen sich durch ihre besonderen Lichtverhältnisse aus: Weil hier nur wenige Sonnenstrahlen durch den Baldachin aus Blättern nach unten dringen, herrschen andere Wuchsbedingungen vor als in der prallen Sonne. Schattige Gärten befinden sich häufig in bewaldeten Gebieten – deshalb ist in der Landschaftsarchitektur mitunter von Waldgärten die Rede. Neben großkronigen Bäumen beschatten auch Häuserfassaden den Außenbereich, wie in einem Garten zur Nordseite. Reihenhausgärten liegen aufgrund der dichten Bebauung und hohen Hecken am Nachbarzaun ebenfalls oft im Schatten.

Mancher Hobbygärtner entscheidet sich bewusst dafür, einen Schattengarten anzulegen – denn gerade an heißen Sommertagen ist es unter einem dichten Blätterdach angenehm kühl. Im Dunkel der Baumkronen herrscht zudem eine mystische Atmosphäre, fast wie in einem Zauberwald: Durch die Wanderung der Sonne entsteht ein wechselhaftes Spiel aus Licht und Schatten. Einen abgedunkelten Outdoor-Bereich schaffen Sie beispielsweise durch eine Schattenpergola mit schräg gestellten Lamellen oder einen bepflanzten Laubengang aus Rankbögen.
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Schattengarten gestalten: Tipps für die Umsetzung

Wenn Sie einen Schattengarten anlegen, dient Ihnen die Natur als bestes Vorbild: In unseren heimischen Wäldern wachsen große Bäume harmonisch neben Sträuchern im Unterholz und bodennahen Pflanzen.
Für die richtige Wahl der Pflanzen ist es zunächst wichtig, zwischen den verschiedenen Standortverhältnissen zu unterscheiden. In einem Schattengarten können gleich mehrere Bedingungen vorherrschen:
  • Im Vollschatten kommt im gesamten Tagesverlauf kein einziger Sonnenstrahl auf die Erde. Diese Bereiche im Garten liegen daher dauerhaft im Dunkeln, was besondere Anforderungen an die Bepflanzung stellt. Aufgrund des dichten Blätterbaldachins tropft nur wenig Regen auf das Erdreich, weshalb der Boden oftmals sehr trocken ist.
  • An halbschattigen Standorten scheint zumindest für einige Momente am Tag die Sonne – in der Regel handelt es sich dabei entweder um die Morgen- oder Abendstunden.
  • Von offenem Schatten sprechen Landschaftsarchitekten, wenn sich der schattige Bereich unter freiem Himmel befindet. Absonnige Standorte entstehen meist neben Hausmauern, in Innenhöfen und in nordseitigen Gärten. Im Gegensatz zum Vollschatten ist der offene Schatten hell, wenn auch die Sonne nicht direkt auf den Pflanzplatz scheint.
  • Im lichten Schatten (Flimmerschatten) sorgen locker wachsende oder aufgeastete Laubbäume für diffuse Lichtverhältnisse. Damit bildet dieser Standort mit schütterem Pflanzendach das obere Ende der Schattenskala.
Die Kategorisierung hilft Ihnen dabei, geeignete Pflanzen für Ihren Garten auszusuchen – denn jedes Gewächs hat seine spezifischen Bedürfnisse in Bezug auf das Sonnenlicht. Zahlreiche Pflanzenarten gedeihen zwar wunderbar an halbschattigen Plätzen, wachsen aber nicht im Vollschatten. Andere Sorten mögen Morgensonne, verbrennen allerdings bei direkter Hitze am Nachmittag.
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Abwechslungsreicher Schattengarten: Ideen für die Bepflanzung

Ein schattiger Garten braucht nicht einheitlich auszusehen – holen Sie sich hier Inspirationen:
  • Zu den klassischen Schattenpflanzen zählen Farne, die gleichzeitig eine der ältesten Pflanzengattungen darstellen. Mit ihren filigranen Wedeln begrünen die exotisch anmutenden Gewächse den Outdoor-Bereich. Da Farne anpassungsfähig sind, kommen sie auch in schattigen Lagen gut zurecht. Voraussetzung für ein üppiges Wachstum ist das Erdreich: Achten Sie darauf, dass der Boden locker, komposthaltig und stets etwas feucht ist. Beliebte Farnarten sind Rippenfarn, Straußenfarn und Tüpfelfarn.
  • Pflanzen mit hell panaschierten Blättern brechen den Schatten auf und sorgen für eine abwechslungsreiche Optik. Dazu gehören beispielsweise Elfenblumen und Funkien (Hosta) in ihrer großen Vielfalt.
  • An einem lichtarmen Standort im Vollschatten gedeihen weniger Sorten, da die meisten Gewächse zumindest stundenweise am Tag auf Sonnenlicht angewiesen sind. Wenn an einem dunklen Plätzchen in Ihrem Garten sonst nichts wächst, probieren Sie es mit Efeu, Lilientraube und Schaumblüte.
  • Gestalten Sie Ihren Schattengarten in mehreren Ebenen, wie sie im Wald vorzufinden sind. Dadurch entsteht optisch mehr Tiefe, zudem verteilen Sie die Lichtmenge optimal auf die verschiedenen Pflanzen. In den Hintergrund rücken schattenspendende Gewächse wie Nadelbäume, nach vorne hin fällt die Wuchshöhe ab.
  • Nutzen Sie für die Gartengestaltung eine stimmungsvolle Beleuchtung, die insbesondere an bewölkten Tagen mehr Helligkeit in den Schatten bringt.
Da Schattengärten häufig ein sandiges, trockenes Erdreich aufweisen, schenken Sie der Bodenqualität mehr Aufmerksamkeit.

Was blüht im Schattengarten?

Blumen bringen farbenfrohe Akzente in Ihren Schattengarten. Optische Aufheller in Ihrem schattigen Außenbereich zaubern Sie unter anderem mit diesen Sorten:
  • Schattenstauden wie Prachtspiere, Bergenie, Purpurglöckchen, Eisenhut sowie Christ- und Lenzrose strahlen mit ihren Blüten durch das Dunkel.
  • Blühende Bodendecker wie Immergrün, Haselwurz, Elfenblume, Japan-Segge und Lerchensporn wuchern zu einem flächendeckenden Teppich mit zarten Blüten.
  • Schneerosen (Helleborus), auch Christrosen genannt, gibt es in zahlreichen Farbvarianten. Die immergrünen Pflanzen haben ihre Blütezeit in den Wintermonaten – daher die Bezeichnung. Dekorativ wirken die Blumen in Beeten sowie in Kübeln und Hängeampeln.
Ganz gleich, ob Sie einen kleinen Garten oder großen Garten Ihr Eigen nennen – schattige Plätzchen finden sich in den meisten Außenbereichen. Mit der passenden Wahl an Pflanzen bringen Sie frisches Grün in Ihre Freiluftoase und genießen das ganze Jahr über ein blühendes, duftendes sowie saftig-grünes Panorama.