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Natron oder Backpulver: Womit geht der Teig schön fluffig auf?

Natron ist im Backpulver enthalten – deswegen lässt sich das eine mit dem anderen einfach ersetzen, oder? Die Backtriebmittel sorgen tatsächlich beide dafür, dass Kuchen und Brot aufgehen. Einen kleinen Unterschied gibt es dann aber doch. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihnen Backrezepte am besten gelingen und wann Natron oder Backpulver in den Teig gehören.

Backpulver vs. Natron: Was ist der Unterschied?

Backpulver besteht aus nur wenigen Zutaten: Natron, Säuerungsmittel und Stärke (als Trennmittel). Bei Natron – dem Hauptbestandteil im Backpulver – handelt es sich um einen chemischen Stoff, der als Lebensmittelzusatzstoff mit E500 gekennzeichnet ist. Natron lautet die kurze Bezeichnung für Natriumhydrogencarbonat. Manchmal tauchen im Backrezept auch die Namen Backsoda oder Speisesoda auf.

Das Säuerungsmittel im Backpulver macht die Mischung erst so richtig explosiv: Denn Natron reagiert gemeinsam mit Säure, wenn Feuchtigkeit und Wärme hinzukommen. Dabei entsteht unter anderem Kohlenstoffdioxid. Das Kohlenstoffdioxid macht sich an kleinen Gasbläschen bemerkbar und sorgt wiederum dafür, dass der Kuchenteig aufgeht. Das Gas treibt den Teig sozusagen in die Höhe, da das abgegebene Kohlenstoffdioxid den Kuchen luftiger macht. Sie haben das sicherlich schon einmal selbst beobachtet: Sie schauen kurz nach dem Kuchen im Ofen – und dieser ist plötzlich doppelt so groß.

Fazit: Backpulver und Natron wirken etwas unterschiedlich. Natron allein reicht nicht aus, um dem Kuchenteig eine locker-luftige Struktur. Es braucht daher ein Säuerungsmittel, damit die Gasbläschen entstehen und der Teig aufgeht.

Welches Backpulver ist glutenfrei?

Ob Backpulver glutenfrei ist, hängt zunächst einmal von den Inhaltsstoffen ab. Natron enthält kein Gluten, da es aus reinem Natriumhydrogencarbonat besteht. Das Trennmittel kann jedoch glutenhaltig sein: In Backpulver steckt mitunter Weizenmehl oder Weizenstärke – beides Produkte, die nicht glutenfrei sind. Die Nahrungsmittelindustrie verwendet allerdings immer häufiger alternative Trennmittel wie Tapioka-, Reis- oder Maisstärke. Darum ist ein großer Teil der handelsüblichen Produkte heute glutenfrei. Ein Blick auf die Verpackung verrät Ihnen im Zweifelsfall, ob die jeweilige Mischung Gluten enthält oder nicht. Oftmals ist auf glutenfreien Lebensmittel das Symbol mit der durchgestrichenen Ähre abgebildet.

Gut zu wissen: Backpulver ist außerdem für die vegane Ernährung geeignet, da es nur pflanzliche Inhaltsstoffe enthält. Eine Ausnahme bildet Weinstein-Backpulver, das nicht zwangsläufig vegan ist. Bei der Verarbeitung einiger Produkte kommen tierische Substanzen zum Einsatz. Orientieren Sie sich daher an den Angaben auf dem Lebensmittel.
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Wann nehme ich Natron zum Backen?

Natron ist also beim Backen auf Säure angewiesen. Wenn Sie lediglich mit Natron backen, kann es passieren, dass der Kuchen nicht aufgeht. Was in diesem Fall fehlt: eine säurehaltige Komponente, wie einfacher Zitronensaft oder Essig. Falls Ihnen das Backpulver daheim ausgegangen ist und Sie nur Natron im Küchenschrank haben, funktioniert es also auch. Denken Sie daran, eine säuerliche Zutat in die Masse zu geben. Das kann saure Sahne, Buttermilch oder Joghurt sein, um den Triebeffekt auszulösen.
Als Faustregel beim Backen gilt dann: Für jeweils 100 Gramm Mehl benötigen Sie ein Gramm Natron und vier Teelöffel Zitronensaft oder Essig. Mischen Sie das Natron unter das Mehl. Das Säuerungsmittel kommt unter die restlichen Zutaten, bevor Sie den Teig fertig verrühren. Ein bisschen Zitronensaft schadet dem Teig nicht, da Sie die Säure im fertigen Kuchen kaum mehr schmecken.

Insbesondere in amerikanischen Rezepten steht häufig Natron (baking soda) in der Zutatenliste – wie etwa für Buttermilk Pancakes, das sind Pfannkuchen mit Buttermilch. Dafür lässt sich auch normales Backpulver verwenden, da Natron darin enthalten ist.

Backen ohne Backpulver

Falls Sie gerade kein Backpulver zur Hand haben oder darauf verzichten möchten, gibt es ein paar simple Tricks: Den Teig für Ihren Sonntagskuchen können Sie kurzerhand mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser retten. Der Sprudel sorgt zumindest im Rührteig für eine luftige Konsistenz. Eischnee ist eine weitere gute Alternative, um Rührteig mehr Volumen zu verleihen. Heben Sie den Eischnee behutsam unter, damit die Masse schön fluffig bleibt. Ein beliebtes Triebmittel ist Hefe. Planen Sie dafür etwas mehr Zeit ein, da der Teig in Ruhe aufgehen muss. Sofern keine Kinder mitessen, dürfen hochprozentige Zutaten wie ein Schuss Cognac oder Wodka in den Kuchen. Durch die hohen Temperaturen im Ofen entwickelt der alkoholhaltige Teig etwas Kohlensäure.

Tipp: Einige Backrezepte kommen komplett ohne Backpulver aus – dazu gehört Käsekuchen.

Backen mit Proteinpulver: Tipps und Ideen

Whey Protein (Molkenprotein) liefert als Shake jede Menge gutes Protein. Das Lebensmittel eignet sich aber auch wunderbar zum Backen und Kochen. Proteinpulver macht Speisen nährstoffreicher und bietet sich an, wenn Sie einen Teil des Mehls oder Zuckers im Rezept ersetzen möchten. Da Whey Protein weniger Kohlenhydrate und Fette im Vergleich zu gewöhnlichem Mehl enthält, können Sie mit Proteinpulver kalorienbewusst backen. Damit der Kuchenteig nicht zu trocken wird, ersetzen Sie das Mehl besser nur teilweise mit dem Pulver. Eiweißpulver ist oftmals gesüßt, daher brauchen Sie für Backrezepte weniger Kristallzucker oder können sogar ganz auf Zuckerzusatz verzichten.

Proteinpulver eignet sich beispielsweise für knusprige Kekse und Kuchen sowie Energy-Balls und Proteinriegel. Wenn Sie Quarkspeisen und andere luftige Leckereien zubereiten möchten, empfiehlt sich dafür Casein-Proteinpulver.