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Polstermöbel reinigen: Pflegetipps für alle Bezüge

Was wäre ein gemütliches Zuhause ohne Polstermöbel? Es ist wunderbar, sich nach einem langen Tag auf das Sofa oder in den Sessel fallen zu lassen. Solange dabei keine Staubwolke aufsteigt. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig die Polstermöbel zu reinigen. Und was ist, wenn Sie versehentlich ein Getränk verschütten? Lesen Sie hier, was Sie bei unterschiedlichen Bezügen beachten sollten und wie Sie widerspenstige Flecken entfernen.

Die Merkmale der verschiedenen Bezugsstoffe

Wenn Sie Polstermöbel reinigen, ist es wichtig, auf die Eigenheiten der unterschiedlichen Bezüge Rücksicht zu nehmen. Die am häufigsten verwendeten Varianten sind:
  • Textile Gewebe: Sie bestehen heute meist aus Mischungen aus Natur- und Kunstfasern oder ganz aus Kunstfasern. Der Synthetikanteil sorgt für Formstabilität und Abriebfestigkeit. Die Struktur reicht hier von Flachgeweben, die sich ähnlich wie eine Stoffhose anfühlen, bis zu groben Strukturgeweben.
  • Mikrofaserstoff: Mikrofasern sind ebenfalls synthetische Fasern, die allerdings extrem fein sind. Die beliebteste Spielart bei Möbeln ist ein Mikrofaserstoff, der Wildleder ähnelt. Im Gegensatz zu echtem Wildleder ist dieses Material aber extrem pflegeleicht.
  • Echtes Leder: Natürliches Glattleder gibt es in verschiedenen Ausführungen. Gedeckte Leder verfügen über eine geschlossene Farbschicht, sodass Flüssigkeiten abperlen. Diese Leder sind sehr unempfindlich. Offenporige Leder sind deutlich anspruchsvoller. Sie kommen bei Möbeln aber eher selten zum Einsatz.
  • Kunstleder: Dieses sieht heute Naturleder sehr ähnlich, allerdings gibt es einen Unterschied bei der Pflege. Spezielle Pflegemittel für echtes Leder eignen sich zum Reinigen von Kunstleder nicht - sie können sogar schaden.

Reinigen von Polstermöbeln: Die regelmäßige Pflege

Es empfiehlt sich, mindestens einmal pro Woche die Polstermöbel zu reinigen. Ab und zu ist eine etwas intensivere Pflege notwendig, aber auch dann hält sich der Aufwand in Grenzen.
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Textile Gewebe und Mikrofaserstoffe

Textile Flach- und Strukturgewebe sowie Mikrofaserstoffe saugen Sie am besten mit einer Polsterdüse ab. Darüber hinaus ist es ratsam, ab und zu mit einem nebelfeuchten Lappen über die Oberfläche zu wischen. Dadurch entfernen Sie leichte Ablagerungen, die durch das regelmäßige Anfassen des Stoffs entstehen. Bei Bedarf geben Sie einen Tropfen Spülmittel in das Wasser.

Zwei häufige Fehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten: Verwenden Sie bei hellen Stoffen keinesfalls ein dunkles Tuch, das möglicherweise abfärbt. Und reiben Sie bei stärkeren Verschmutzungen nicht zu stark an einer Stelle, um eine Aufhellung der Stoffe zu vermeiden.

Reinigen von Kunstleder und Leder

Bei den glatten Oberflächen von Leder und Kunstleder können Sie den Staubsauger im Schrank lassen. Hier brauchen Sie nur ein Staubtuch, um die Polstermöbel zu reinigen. Bei Leder ist dieses idealerweise aus Baumwolle - Mikrofasertücher entfetten das Leder, wodurch es schneller spröde wird. Falls notwendig, feuchten Sie das Tuch leicht an. Wenn das noch nicht reicht, hilft Folgendes:
  • Zum Reinigen von Kunstleder geben Sie noch etwas Spülmittel ins Wasser.
  • Bei echtem Leder eignet sich Spülmittel nicht, weil dieses stark entfettet. Am besten geeignet ist eine Neutralseife oder eine Sattelseife. Haarshampoo stellt eine weitere Möglichkeit dar. Verwenden Sie Seife oder Shampoo aber nur, wenn es notwendig ist. Diese Mittel sind zwar sanfter, haben jedoch ebenfalls eine entfettende Wirkung.
Nach einer feuchten Reinigung reiben Sie mit einem trockenen Tuch nach.
Je nach Beanspruchung empfiehlt sich ab und zu eine intensive Pflege. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen Naturleder und Kunstleder:
  • Fühlt sich glattes Echtleder trocken oder spröde an, helfen spezielle Pflegeprodukte wie Ledermilch. Diese versorgt das Naturmaterial mit Fetten, Ölen und hält es geschmeidig. Testen Sie diese aber vorher an einer unsichtbaren Stelle!
  • Bei Kunstleder ist eine Auffrischung selten notwendig. Wenn, dann brauchen Sie ein extra Pflegemittel, beispielsweise einen Kunstleder-Balsam. Produkte für Naturleder funktionieren hier nicht. Diese greifen im ungünstigen Fall sogar die Oberfläche an. Vergessen Sie auch den verbreiteten Tipp mit farbloser Schuhcreme: Diese bildet nur einen fettigen Film, weil sie nicht einzieht.
Wichtig: Reinigen Sie vor dem Auffrischen mit Ledermilch oder Kunstleder-Pflege die Oberfläche gründlich. Sonst setzt sich der Schmutz fest und die Pflegemittel wirken nicht optimal.

Hartnäckige Flecken: Allgemeine Reinigungstipps

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Eine hektische Bewegung, und schon ist es passiert: Der Rotwein oder die Cola landet auf der Couch! Aber auch von fettigen Chips, Kaffee oder Ruß aus dem Kaminofen geht Gefahr für die Möbelstücke aus.

Bei Leder und Kunstleder sind Sie fein raus: Hier genügen in der Regel Papiertücher, ein feuchter Lappen und Spülmittel beziehungsweise Neutralseife, um die Polstermöbel zu reinigen. Mikrofaser ist ebenfalls relativ unempfindlich. Anders sieht es bei manchen Stoffbezügen aus, vor allem in helleren Farben.

Unabhängig vom Bezug gibt es bei der Fleckentfernung ein paar nützliche allgemeine Regeln:
  • Je schneller Sie reagieren, desto leichter gehen die Flecken weg.
  • Wenn Sie Polstermöbel reinigen, testen Sie die Pflege- oder Hausmittel vorher an einer unauffälligen Stelle.
  • Tupfen ist besser als Reiben, um zu verhindern, dass sich der Stoff aufhellt.
  • Falls es nicht ganz ohne Reiben geht, arbeiten Sie von außen nach innen, um den Fleck nicht zu vergrößern.
  • Eingetrocknete Flecken lassen sich praktisch nicht entfernen. Weichen Sie diese ein, am besten mit destilliertem Wasser - dieses bildet keine Wasserflecken.
  • Beachten Sie in jedem Fall die Pflegehinweise des Herstellers des Polstermöbels.

Polstermöbel reinigen: Hausmittel gegen Flecken

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Doch wie rücken Sie widerspenstigen Flecken am besten zu Leibe? Hier kommen nützliche Tipps, um Polstermöbel zu reinigen – mit Hausmitteln.
  • Colaflecken und Kaffeeflecken: Saugen Sie, sofern noch möglich, die Flüssigkeit mit einem Papiertuch weg. Haben Sie Rasierschaum im Haus, sprühen Sie diesen auf den Fleck und lassen ihn eine halbe Stunde einwirken. Bürsten Sie ihn anschließend ab und wischen Sie mit klarem Wasser nach. Eine andere Methode: Sprühen Sie den Fleck mit Glasreiniger ein, tupfen Sie ihn weg und wischen Sie ebenfalls mit Wasser nach.
  • Rotweinflecken: Mit Papiertüchern entfernen Sie so schnell wie möglich den überschüssigen Rotwein. Anschließend geben Sie Mineralwasser auf die Stelle und tupfen es wieder ab. Das wiederholen Sie so lange, bis der Fleck weg ist. Falls Sie kein Mineralwasser haben, nehmen Sie Weißwein oder Leitungswasser. In allen Fällen sorgt die Flüssigkeit dafür, dass sich die Farbstoffe des Rotweins nicht auf den Fasern festsetzen.
  • Blutflecken: Blut sieht Rotwein nicht nur ähnlich, es lässt sich auf die gleiche Weise entfernen - mit Wasser. Verwenden Sie dabei nur kaltes Wasser. Durch Wärme gerinnt das Blut und der Fleck geht nicht mehr weg.
  • Fettflecken und Ölflecken: Tupfen Sie zuerst überschüssiges Fett mit einem Papiertuch ab. Anschließend geben Sie trockenes Natronpulver auf die Stelle. Lassen Sie es über Nacht einwirken. Es saugt das Fett auf. Am nächsten Tag saugen Sie das Pulver mit dem Staubsauger weg.
  • Rußflecken: Ruß ist hauptsächlich Kohlenstoff plus fettige Bestandteile. Lockeren Ruß saugen sie als Erstes mit dem Staubsauger ab. Danach kommt Kartoffelmehl oder Stärke auf den Fleck. Warten Sie einige Zeit. Das Mehl verbindet sich mit den Rußpartikeln. Ist nach dem Absaugen noch ein schwarzer Schleier sichtbar? Spülmittel löst die fettigen Rückstände auf.
Grundsätzlich gilt bei allen Methoden: Wenn der Fleck beim ersten Versuch nicht weggeht, aber unauffälliger wird, wiederholen Sie das Ganze. Beim Reinigen von Polstermöbeln führt Geduld häufig zum Ziel.

Sind Sie mit den Polstermöbeln fertig und suchen noch Pflegetipps für den Rest der Einrichtung? Dann schauen Sie doch auch bei unserem Ratgeber zur Möbelpflege vorbei!