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Fliesen reinigen: Pflege-Tipps (nicht nur) für Bodenfliesen

Dass Fliesenböden im Bad und anderen Räumen [Link zu Räume] beliebt sind, kommt nicht von ungefähr: Sie sind langlebig, robust und hygienisch. Fliesen zu reinigen, ist ebenfalls einfach. Vor allem Varianten aus Keramik stellen geringe Ansprüche bei der Pflege. Mehr Sorgfalt ist bei Natursteinfliesen geboten. Warum das so ist? In unserem Ratgeber erfahren Sie es. Außerdem lesen Sie, wie Sie Kalkflecken entfernen und Fugen wieder sauber bekommen.
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Fliesen putzen: Wichtiges bei Keramik, Glas, Naturstein

Gemeinsam haben zwar alle Fliesen die harte, relativ kratzfeste Oberfläche. Die Materialien unterscheiden sich aber teils deutlich. Dies ist ausschlaggebend, wenn Sie die Fliesen reinigen:
  • Keramikfliesen und Fliesen aus farbigem Glas vertragen saure Reiniger. Essig oder Zitronensäure in normaler Konzentration stellt kein Problem dar. Da die Oberfläche sehr hart ist, lässt sich bei Bedarf auch eine sanfte Scheuermilch verwenden. Achten Sie darauf, dass sich das Produkt für Keramik und Glas eignet. Scheuerpulver sind aufgrund der groben Putzkörper weniger zu empfehlen.
Fliesen aus Naturstein wie Marmor, Sandstein, Travertin oder Granit dürfen Sie nicht mit säurehaltigen Reinigern oder Hausmitteln säubern. Der Grund: Säuren lösen Kalk und andere Stoffe im Material auf. Am empfindlichsten sind Marmor und Kalkstein, weil sie fast nur aus Kalk bestehen. Natursteine vertragen meist auch keine Scheuermittel. Ausnahmen sind sehr harte Varianten wie etwa Granit. Verwenden Sie in diesem Fall ein Produkt speziell für die jeweilige Steinart.

Sonderfall: Wann Fliesen reinigen nach dem Verfugen?

Der Fliesenboden wurde gerade erst verfugt? Falls sich noch ein Zementschleier darauf befindet, wischen Sie diesen am besten gleich ab. Dazu reicht ein feuchter Schwamm. Verwenden Sie kein Reinigungsmittel und eher wenig Wasser. Achten Sie darauf, dass Sie nur die Oberfläche der Fliesen putzen und den Schwamm nicht in die Fugen drücken.

Bis die Fugen vollkommen ausgehärtet sind, dauert es ungefähr sieben Tage. Verwenden Sie in dieser Zeit noch keine säurehaltigen Reiniger, einschließlich spezieller Zementschleier-Entferner.

Keramik und Glas: Womit am besten die Fliesen reinigen?

In der Wohnung wischen Sie Fliesen am besten nebelfeucht – im Bad dürfen Sie mehr Wasser nehmen, weil der Boden abgedichtet ist. Als Werkzeug eignet sich ein Wischmopp oder ein flacher Bodenwischer. Letzterer hat den Vorteil, dass damit hartnäckiger Schmutz besser weggeht. Sie können stärkeren Druck ausüben, um die Fliesen und Fugen zu reinigen.

In Wohnräumen reicht normalerweise Wasser mit ein paar Spritzern Neutralreiniger. Fettiger Schmutz lässt sich mit Glasreiniger lösen. Im Bad und in der Küche sind Zitrus- und Essigreiniger ideal.
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Kalk und Wasserflecken von Glas- und Keramikfliesen entfernen

Um verkalkte Fliesen zu reinigen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die naheliegende ist ein spezieller Kalkreiniger. Außerdem können Sie Essig- oder Zitrusreiniger direkt auf einen nassen Schwamm geben und die Stelle einschäumen. Bewährt ist auch verdünnte Essigessenz oder Zitronensäure, um Fliesen zu reinigen:
  • Bei Zitronensäure nehmen Sie zwei bis drei Esslöffel pro Liter Wasser. Für eine bessere Wirkung fügen Sie noch etwas Spülmittel hinzu.
  • Bei Essigessenz dosieren Sie eine Tasse pro Liter Wasser. Auch hier sorgt ein Tropfen Spülmittel für einen noch besseren Effekt. Verwenden Sie normalen Essig, mischen Sie diesen im Verhältnis 1:1 mit Wasser.
Wischen Sie anschließend mit klarem Wasser nach. Bei längerer Einwirkzeit leiden die Zementfugen unter den relativ stark konzentrierten Säuren. Das macht sich nicht sofort bemerkbar. Aber auf Dauer werden sie dadurch porös. Sparen Sie Silikonfugen aus, falls Sie Essig oder Essigessenz verwenden, um Fliesen zu reinigen. Essigsäure greift Silikon an.

Essigessenz und Zitronensäure sind unverdünnt ätzend. Hüten Sie sich vor Spritzern beziehungsweise dem Staub des Pulvers. Beides darf auf keinen Fall in die Augen gelangen. Prinzipiell ist sogar eine Schutzbrille empfehlenswert.
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Wie Sie die Fliesenfugen reinigen und bleichen – mit Hausmitteln

Schmutzige Fugen sind vor allem bei Fliesenböden ein häufiges Problem. Diese wirklich sauber zu bekommen, ist ein gutes Stück Arbeit, aber machbar:
  • Möglichkeit 1: Rühren Sie einen Brei aus Wasser und Backpulver an. Mit einer kleinen Handbürste bearbeiten Sie damit die Fugen. Eine ausrangierte Zahnbürste eignet sich ebenfalls.
  • Möglichkeit 2: Nutzen Sie die Bleichwirkung von Zitronensäure, um bei Fliesen die Fugen zu reinigen. Füllen Sie eine Lösung aus drei Esslöffeln Zitronensäure, einem Liter Wasser und etwas Spülmittel in eine Sprühflasche. Verteilen Sie die Mischung auf den Fugen und lassen Sie sie ein paar Minuten einwirken. Zum Schluss säubern Sie die Fugen mit einer weichen Bürste. Wischen Sie alles mit viel klarem Wasser ab.
Wichtig: Die Aufhellung der Fugen mit Zitronensäure ist eine recht aggressive Methode. Wenden Sie diese nur an, wenn es unbedingt notwendig ist. Außerdem ist es ratsam, sie vorher an einer unauffälligen Stelle zu testen. Auf keinen Fall dürfen Sie Zitronensäure verwenden, um bei Naturstein-Fliesen die Fugen zu reinigen.

Natursteinfliesen: Womit Marmor-Fliesen und Co reinigen?

Um Naturstein-Fliesen zu reinigen, eignet sich Neutralreiniger oder eine spezielle Steinseife. Normale Badreiniger sind tabu, denn diese enthalten fast immer Säuren.
Da sich keine stark kalklösenden Reiniger verwenden lassen, gilt es, Flecken so gut wie möglich vorzubeugen: Wischen Sie Wasserspritzer, etwa nach dem Duschen, immer sofort ab. Tipp: Geschirrtücher eignen sich dafür besser als Handtücher, weil sie keine Fusseln hinterlassen.

Haben sich doch sichtbare Kalkflecken gebildet? In diesem Fall empfiehlt sich ein Spezialreiniger, speziell für die jeweilige Natursteinart. Daneben gibt es noch einen Trick, der den Kalk nicht entfernt, aber ihn unsichtbar macht: Geben Sie etwas Speiseöl auf ein Tuch und reiben Sie die Oberfläche damit ein.
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Fliesen polieren: Böden und mehr auf Hochglanz bringen

Die Fliesen sind im Laufe der Zeit matt geworden – oder von Haus aus eher matte Fliesen sollen einen seidigen Glanz bekommen? Je nach Material und Oberfläche eignen sich unterschiedliche Mittel, um die Fliesen zu polieren:
  • Glasierte Keramikfliesen und Glasfliesen können Sie mit einer sanften Scheuermilch wieder zum Glänzen bringen. Solche Produkte enthalten beispielsweise mikrofeines Marmormehl.
  • Unglasierte Fliesen lassen sich mit speziellen, meist wachshaltigen Polituren behandeln. Nicht alle Fliesen werden damit aber noch glänzender: Vom Werk aus poliertes Feinsteinzeug erhält dadurch keinen stärkeren Glanz.
  • Für Naturstein wie Marmor oder Travertin sind ebenfalls Spezialmittel erhältlich, die oft Wachs enthalten. Manche dieser Polituren eignen sich für Naturstein sowie für unglasierte Keramikfliesen.
Werfen Sie beim Kauf eines Poliermittels einen Blick auf die Beschreibung – nicht nur wegen der Eignung für die jeweilige Art von Fliesen. Es gibt auch Unterschiede bei der Art, die Fliesen zu polieren. Während sich einige Produkte per Hand verarbeiten lassen, ist bei anderen eine Poliermaschine notwendig. Solche Geräte können Sie ausleihen.

Die Fliesen haben ihre besten Zeiten hinter sich oder die Optik gefällt Ihnen nicht mehr? Erfahren Sie, wie Sie diese beispielsweise streichen oder folieren. Und wie Sie einen komplett neuen Fliesenboden verlegen, lesen Sie hier.