
Fliesen verlegen: Nützliche Tipps für Heimwerker
Sie möchten Bad, Küche oder Wohnzimmer mit Fliesen ausstatten? Zugegeben: Fliesen zu verlegen, ist nicht so einfach wie beispielsweise einen Vinylboden zu installieren. Allerdings ist es für geschickte Heimwerker machbar. Wichtig sind nicht zuletzt die richtige Vorbereitung und das geeignete Material. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie hier. Außerdem erhalten Sie eine schrittweise Anleitung, wie Sie auf dem Boden selbst Fliesen verlegen.
Inhaltsverzeichnis
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Bevor Sie die Fliesen legen: Untergrund vorbereiten
Um Fliesen zu verlegen, muss der Untergrund sauber, fest, trocken und eben sein. Für Bodenfliesen kommen in erster Linie Estrich sowie alte Fliesenböden infrage. Idealerweise sind die Höhenunterschiede nicht größer als 3 Millimeter pro laufenden Meter. Dies ist vor allem bei großen Fliesen wichtig. Ist der gesamte Boden unregelmäßig, bietet es sich an, ihn mit Ausgleichsmasse zu glätten. Einzelne Vertiefungen lassen sich auch spachteln. Die Fugen eines alten Fliesenbodens zu spachteln, ist aber unnötig. Hier sorgt der Fliesenkleber für einen Ausgleich.
Sie haben alte Fliesen, die erst raus sollen? Lesen Sie, wie Sie diese entfernen. Und bevor Sie sich die Arbeit machen: Kennen Sie schon die anderen Möglichkeiten, alten Kacheln einen neuen Look zu geben?
Fliesen auf Holz zu kleben, ist weniger empfehlenswert. Denkbar wäre es etwa bei einem stabilen Dielenboden, der hinterlüftet ist. Ein Muss sind hier jedoch eine Entkopplungsmatte und der Einsatz eines elastischen Flexklebers sowie Flexfugenmörtels. Denn sonst kommt es zu Rissen, wenn das Holz arbeitet.
Wandfliesen lassen sich beispielsweise auf Innenputz, rohem Beton sowie Trockenbauwänden aus Gips oder Gipskarton anbringen. Letztere schwingen oft leicht – hier sind ebenfalls ein flexibler Kleber und Fugenmörtel notwendig.
Sie haben alte Fliesen, die erst raus sollen? Lesen Sie, wie Sie diese entfernen. Und bevor Sie sich die Arbeit machen: Kennen Sie schon die anderen Möglichkeiten, alten Kacheln einen neuen Look zu geben?
Fliesen auf Holz zu kleben, ist weniger empfehlenswert. Denkbar wäre es etwa bei einem stabilen Dielenboden, der hinterlüftet ist. Ein Muss sind hier jedoch eine Entkopplungsmatte und der Einsatz eines elastischen Flexklebers sowie Flexfugenmörtels. Denn sonst kommt es zu Rissen, wenn das Holz arbeitet.
Wandfliesen lassen sich beispielsweise auf Innenputz, rohem Beton sowie Trockenbauwänden aus Gips oder Gipskarton anbringen. Letztere schwingen oft leicht – hier sind ebenfalls ein flexibler Kleber und Fugenmörtel notwendig.

Geeignete Grundierung für den jeweiligen Untergrund
Damit der Fliesenkleber haftet, ist normalerweise eine Grundierung unerlässlich. Welche sich eignet, hängt vom Untergrund ab. Mit einem Haftgrund bearbeiten Sie glatte Oberflächen, wie etwa alte glasierte Fliesen. Ein Tiefengrund sorgt dafür, dass der Kleber auf saugfähigen Untergründen hält. Dazu zählen zum Beispiel Estrich, Innenputz und Gipskartonplatten.
Tipp: Kaufen Sie die Grundierung vom gleichen Hersteller wie den Fliesenkleber. Das stellt sicher, dass beides harmoniert.
Tipp: Kaufen Sie die Grundierung vom gleichen Hersteller wie den Fliesenkleber. Das stellt sicher, dass beides harmoniert.
Restfeuchte: Wann kann man Fliesen auf Estrich legen?
Sie möchten in einem Neubau Fliesen verlegen? Achten Sie bei Zementestrich darauf, dass die Restfeuchte höchstens 2,0 CM-Prozent beträgt. Bei Calciumsulfatestrich darf sie maximal 0,5 CM-Prozent betragen. Bei einer Fußbodenheizung sind die Grenzwerte geringer. Wann Sie Fliesen auf Estrich bei einer Fußbodenheizung legen können, erfahren Sie hier.
Fliesen legen: Welcher Fliesenkleber ist der richtige?
Es gibt eine große Zahl an unterschiedlichen Fliesenklebern. Einige sind aber nur in Spezialfällen notwendig, um Fliesen zu verlegen. Deshalb beschränken wir uns im Folgenden auf die, die für Heimwerker von Bedeutung sind: zementgebundene Kleber für die Verklebung im Dünnbett und Mittelbett.
Dünnbett bedeutet, dass die Kleberschicht drei bis fünf Millimeter dick ist. Beim Mittelbettverfahren beträgt die Schichtdicke fünf bis 20 Millimeter. Durch ein Mittelbett lassen sich größere Toleranzen bei Fliesen und Untergrund ausgleichen. Die verschiedenen Stärken gelingen mit entsprechenden Zahnspachteln oder Zahnkellen. Je nachdem, wie grob die Zähne sind, wird die Schicht unterschiedlich hoch.
Zementgebundene Kleber für keramische Fliesen gibt es in zwei gängigen Spielarten:
Dünnbett bedeutet, dass die Kleberschicht drei bis fünf Millimeter dick ist. Beim Mittelbettverfahren beträgt die Schichtdicke fünf bis 20 Millimeter. Durch ein Mittelbett lassen sich größere Toleranzen bei Fliesen und Untergrund ausgleichen. Die verschiedenen Stärken gelingen mit entsprechenden Zahnspachteln oder Zahnkellen. Je nachdem, wie grob die Zähne sind, wird die Schicht unterschiedlich hoch.
Zementgebundene Kleber für keramische Fliesen gibt es in zwei gängigen Spielarten:
- Normale zementgebundene Fliesenkleber sind im Prinzip eine spezielle Art von Mörtel. Wenn sie trocknen, werden sie vollkommen hart. Damit es nicht zu Rissen kommt, muss der Untergrund absolut starr sein. Solche Kleber eignen sich beispielsweise, um auf Estrich und verputzten Ziegelwänden Fliesen zu kleben.
- Flexkleber bleiben nach dem Trocknen elastisch. Das senkt das Risiko von Spannungen und Rissen. Woraus besteht dieser Fliesenkleber? Ebenfalls aus Zement, aber mit einem Zuschlag von Kunststoff. Ein Flexkleber ist ein Muss bei einer Fußbodenheizung. Ebenso ist er die richtige Wahl, wenn Sie auf Gipskartonplatten Fliesen kleben, weil diese leicht schwingen. Darüber hinaus brauchen Sie ihn beim Einsatz von flexiblen Entkopplungsmatten.
Welcher Fliesenkleber ist der beste bei großen Fliesen?
Hier sind Flexkleber ideal, da eine erhöhte Bruchgefahr bei Spannungen besteht. Empfehlenswert sind Varianten speziell für großformatige Fliesen. Diese sind elastischer als herkömmliche Flexkleber.
Selber Bodenfliesen verlegen: Die einzelnen Schritte
Der Untergrund ist geglättet und grundiert und Sie haben sich für ein Verlegemuster entschieden? Dann können Sie loslegen. Folgende Schritte sind notwendig, wenn Sie am Boden Fliesen legen:
- Schritt 1: Bei einer Fußbodenheizung verlegen Sie zuerst die Entkopplungsmatten. In Nassräumen eignen sich diese auch als Abdichtung. Alternativ können Sie einen Abdichtungsanstrich auftragen. Verkleben Sie die Entkopplungsmatten auf dem Boden mit dem vom Hersteller empfohlenen Kleber. An den Rändern halten Sie eine Dehnungsfuge von fünf Millimetern ein. Wichtig bei Entkopplungsmatten in Feuchträumen: Diese dürfen bei der weiteren Arbeit keine Löcher bekommen.
- Schritt 2: In Feuchträumen ist es notwendig, die Stöße und Ränder abzudichten. Streichen Sie zuerst die Dichtmasse mit der Rolle auf den Boden- und Wandabschluss. Darauf kleben Sie das Dichtband. Dieses überziehen Sie anschließend noch einmal mit einer Schicht Dichtmasse. Bei den Stößen zwischen den Bahnen gehen Sie genauso vor. Danach muss das Ganze gemäß den Vorgaben des Herstellers trocknen.
- Schritt 3: Als Nächstes rühren Sie den Fliesenkleber an. Dazu verwenden Sie eine Bohrmaschine mit einem Rührquirl. Beachten Sie die Herstellerangaben zum genauen Mischungsverhältnis mit Wasser.
- Schritt 4: Die erste Reihe besteht aus ganzen oder schon zugeschnittenen Fliesen. Letzteres empfiehlt sich, falls die abschließende Reihe andernfalls schmaler als eine halbe Fliese würde. Dies sieht nicht so gut aus. Damit die Reihen perfekt gerade werden, verlegen Sie die zweite Reihe zuerst. Um diese auszurichten, spannen Sie eine Schlagschnur zwischen den Seitenwänden im erforderlichen Abstand zur Stirnwand. Deren Verlauf übertragen Sie mit einem Filzstift auf den Boden.
- Schritt 5: Sie müssen Fliesen beim Verlegen zuschneiden oder ein Loch anfertigen? Lesen Sie, welche Werkzeuge sich dafür eignen.
- Schritt 6: Den Fliesenkleber tragen Sie auf den Boden mit einem Zahnspachtel auf. Wie viel Fliesenkleber notwendig ist, hängt vom Format ab. Nehmen Sie einen 6-Millimeter-Zahnspachtel für Fliesen bis zu einer Kantenlänge von zehn Zentimetern. Ansonsten gilt: 8er-Zahnung bei über zehn Zentimetern, 10er-Zahnung bei über 20 Zentimetern und 12er-Zahnung bei über 30 Zentimetern. In bestimmten Fällen ist es ratsam, auch die Rückseite der Fliesen dünn zu bestreichen: bei Grobkeramik wie Terrakotta, Natursteinfliesen und sehr großen Formaten.
- Schritt 7: Die Fliesen legen Sie mit einer leichten Drehbewegung ins Kleberbett. Falls notwendig, klopfen Sie diese vorsichtig mit einem Gummihammer fest. Aber nur so viel, dass Sie auf jeder Seite auf gleicher Höhe mit den anderen Kacheln liegen. Stecken Sie passende Fliesenkreuze senkrecht ein, um später präzise, gleichmäßige Fugen zu haben. Heutzutage geben die Fliesenhersteller normalerweise die möglichen Fugenbreiten vor. Wann Sie die Fliesenkreuze wieder entfernen können? Sobald der Kleber trocken ist – also erst nach einem Tag.
- Schritt 8: Säubern Sie die Fliesen zwischendurch immer wieder vorsichtig mit einem Schwamm. So verhindern Sie, dass sich kleine Reste des Fliesenklebers festsetzen. Achten Sie darauf, dass die Fugen leer sind, damit es später keine Probleme beim Verfugen gibt.
Nach dem Verlegen: Wann sind die Fliesen begehbar?
Die Fliesen sind verlegt? Dann heißt es abwarten. Der Kleber ist normalerweise nach 24 Stunden trocken. In bestimmten Fällen kann eine längere Trockenzeit notwendig sein. Beachten Sie dafür die Hinweise des Herstellers. Anschließend können Sie die Fliesen verfugen – und bei Bedarf versiegeln.
Übrigens: Tipps für die optimale Pflege des neuen Fliesenbodens finden Sie hier.
Übrigens: Tipps für die optimale Pflege des neuen Fliesenbodens finden Sie hier.
Fliesen verlegen: Die Kosten, wenn Sie Profis beauftragen
Sie möchten sich die Arbeit nicht selbst machen? Bei einem Fachbetrieb können Sie beim Fliesenlegen mit Kosten zwischen 50 und 80 Euro pro Quadratmeter rechnen. Dies umfasst das Verlegen der Fliesen und das anschließende Verfugen. Anfahrt und Material sind nicht eingerechnet. Für die Fliesen werden in der Regel noch einmal zwischen 5 und 80 Euro pro Quadratmeter fällig. Dazu kommen Dinge wie Entkopplungsmatten, Fliesenkleber und mehr. Tipp: Lassen Sie sich immer einen Kostenvoranschlag machen.