Startseite » Ratgeber » Balkon » Balkon kindersicher machen – Spielspaß auf Balkonien

Balkon kindersicher machen – Spielspaß auf Balkonien

Spielecke und kleiner Sandkasten auf dem Balkon – bei trockenem Wetter beschäftigen sich Kinder dort wunderbar an der frischen Luft. Damit Ihrem Nachwuchs auf dem heimischen Freiluft-Spielplatz nichts passiert, gibt es einige Punkte in puncto Sicherheit zu beachten. Erfahren Sie jetzt, an welche Risiken zu denken ist und wie Sie Ihren Balkon kindersicher machen.

Achtung Sturzgefahr: Balkongeländer kindersicher machen

Balkonstürze kommen leider noch immer viel zu häufig vor: Beim Klettern und neugierigen Erkunden kann es schnell passieren, dass Kinder die Balance verlieren und vom Balkon fallen. Ein Sturz ist schon in den unteren Stockwerken sehr gefährlich. Die richtige Absicherung des Balkons gehört beim Einzug in eine neue Wohnung für Familien grundsätzlich zu den ersten vordringlichen Aufgaben. Gefahrenpunkt Nummer eins stellt das Balkongeländer dar.
Eltern sollten vor allem offene Geländer aus Metallstreben kritisch betrachten: Bei weiten Abständen zwischen den Stäben besteht das Risiko, dass Kinder hindurchschlüpfen können oder mit dem Kopf hängen bleiben. Kleine Knirpse finden es außerdem spannend, durch die Öffnungen im Balkongeländer ihre Autos und anderes Spielzeug vom Balkon fallen zu lassen – was für Passanten unten auf dem Gehweg nicht gerade ungefährlich ist. Bringen Sie daher eine Verkleidung am Balkon an, um das Geländer zu verschließen. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Sichtschutzmatte aus Kunststoff oder Schilfrohr.

Wie gestalte ich meinen Balkon kindersicher?

Nicht nur das Balkongeländer birgt Gefahren für Kinder. Mit dieser Checkliste prüfen Sie, ob Ihr Balkon kindersicher ist:
  • Dinge wie Gartenmöbel und Blumentöpfe dienen Kindern wunderbar als Kletterhilfe. Platzieren Sie Ihren Balkontisch und die Stühle daher möglichst weit weg von der Brüstung. Entscheiden Sie sich zudem für schwere Einrichtungsgegenstände, die sich von den Kindern nur mühsam verschieben lassen. Auf einem kleinen Balkon verzichten Sie lieber auf eine Möblierung oder nutzen Klapptische und -stühle, die Sie bei Nichtgebrauch an der Hauswand lagern.
  • Wenn Sie Ihren Balkon kindersicher machen, denken Sie an die Bepflanzung. Einige Gewächse wie Alpenveilchen und Maiglöckchen weisen giftige Bestandteile auf. Erkundigen Sie sich vorher im Baumarkt oder beim Pflanzenhändler, welche Pflanzen für Kinder unbedenklich sind.
  • Bei alten Balkonen löst sich mitunter der Fußbodenbelag. Krabbelkinder kosten mit Vorliebe an allem, was ihnen in die Finger kommt. Dreckige Baustoffe wie Betonklumpen haben aber im Mund nichts zu suchen. Prüfen Sie Ihren Außenbereich auf Schäden und dichten Sie einen porösen Betonboden ab oder legen Sie beispielsweise einen Kunstrasen über den alten Grund.
  • Wenn Sie in den Sommermonaten gerne auf dem Balkon grillen, gilt besondere Vorsicht. Ein stabiles Grillgerät gehört zur Grundvoraussetzung. Der Rost und die Asche der Glut sind auch nach dem Essen noch für eine längere Zeit heiß. Daran können sich Kinder ihre Finger verbrennen. Ideal ist ein Elektrogrill, den Sie nach dem Mahl sicher wegräumen. Vermeiden Sie flüssige Grillanzünder, da diese Vergiftungen bei Kindern hervorrufen können.
  • Im Winter freuen sich Kinder über Schnee auf dem Balkon. Stellen Sie sicher, dass keine eisglatte Fläche mit Rutschgefahr entsteht.
  • Vergessen Sie außerdem nicht die Balkontür. Jedes Kind lernt früher oder später, wie Türen aufgehen. Mit einem Schloss schieben Sie der Abenteuerlust einen Riegel vor, wenn gerade kein Erwachsener mit auf dem Balkon ist.
Tipp: Selbst, wenn Sie Ihren luftigen Außenbereich optimal vom Geländer bis zur Balkontür abgesichert haben, lassen sich Gefahren nie komplett ausschließen. Kleine Kinder besitzen noch kein ausreichendes Gefahrenbewusstsein, weshalb sie die Risiken nicht richtig abschätzen können. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihren Dreikäsehoch beim Spielen auf dem Balkon immer im Auge behalten.
accessibility.skipSection

Balkon ist nicht kindersicher: Was muss der Vermieter erledigen?

Ein maroder Balkon oder ein brüchiges Geländer – Mängel wie diese stellen Gefahrenquellen dar, um die sich der Eigentümer bzw. die Hausverwaltung kümmern muss. Der Vermieter hat dafür zu sorgen, dass Mieter in ihrer Wohnung gefahrlos wohnen können – diese Aufgabe fällt unter die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Dazu gehört beispielsweise, dass die Absturzsicherung am Balkon ausreichend hoch ist. Die Mindesthöhe des Geländers gibt die jeweilige Landesbauordnung vor: Je nach Bundesland liegen die Vorgaben bei 90 bis 120 Zentimetern Höhe. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die verwendeten Materialien bruchsicher und dauerhaft stabil sind.
Wenn Ihr schadhafter Balkon nicht kindersicher ist, muss der Vermieter nachbessern. Informieren Sie die Hausverwaltung durch eine Mängelanzeige und geben Sie eine angemessene Frist zur Schadensbeseitigung vor. Halten Sie die Balkontür in dieser Zeit geschlossen, um Unfällen vorzubeugen. Der Vermieter ist allerdings nicht zuständig, solange der Balkon samt Geländer den Bauvorschriften entspricht: Beispielsweise handelt es sich bei einem offenen Balkongitter um keinen Mangel im eigentlichen Sinne, auch wenn es für kleine Kinder eher ungeeignet ist. In diesem Fall ist es Sache des Mieters, sinnvolle Vorkehrungen zu treffen und den Nachwuchs auf dem Balkon zu beaufsichtigen.

Fazit: Für Familien in einer Wohnung ohne Garten bietet der Balkon extra Spielfläche – sorgen Sie mit den richtigen Vorkehrungen für eine sichere Umgebung und halten Sie dennoch stets ein wachsames Auge auf Ihre Kinder.