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Indirektes Grillen: BBQ-Genuss aus dem Kugel- oder Gasgrill

BBQ anwerfen, Getränke kalt stellen und los geht’s – Grillen kann eigentlich jeder, oder? Beim liebsten Sommerhobby gibt es allerdings doch mehr zu lernen als gedacht. Wer als echter Grillmeister jede Speise mit Bravour meistern möchte, sollte vor allem den Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen kennen. Wie Sie indirekt grillen und für welche Lebensmittel sich diese Grillmethode besonders eignet, erfahren Sie hier.

Was ist indirektes Grillen?

Ein Grill mit Deckel ist eine feine Sache: Unter der geschlossenen Haube zirkuliert die heiße Luft durch den gesamten Garraum. Das funktioniert auch, wenn nur einer der Brenner an ist. Das Prinzip gleicht dem des Umluftherds. In der Grillsprache nennt sich diese Zubereitungsart indirektes Grillen.

Wenn Sie zum Beispiel ein Stück Roastbeef indirekt grillen, legen Sie es nicht direkt über der Glut auf den Rost. Das Fleisch gart stattdessen durch die heiße Luft und den Rauch, die unter dem Deckel entstehen. Da die Hitzeeinwirkung bei dieser Methode geringer ist als beim direkten Grillen, braucht das Grillgut entsprechend länger. Genau darum geht es aber auch: Indirektes Grillen stellt eine schonende Art des Garens dar, die das Fleisch butterweich und zart macht. Ein weiterer Vorteil dieser Grillmethode ist, dass sich tropfende Fleischsäfte, Marinade und Öl in einer Schale auffangen lassen. Dadurch entstehen weniger gesundheitsgefährdende Dämpfe.
Um Fleisch und andere köstliche Speisen indirekt zu grillen, benötigen Sie also zwingend einen Grill mit Deckel. Die Wahl des richtigen Grillgeräts ist daher wichtig, da ohne Haube die Heißluft aus dem BBQ zu schnell entweicht. Wie Sie beim indirekten Grillen konkret vorgehen, hängt wiederum von der Art des Grills ab.
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Indirektes Grillen mit einem Gasgrill

Gasgrills sind ideal für schonendes Grillen. Denn die BBQs sind in der Regel mit einem gut schließenden Deckel und mehreren Brennern ausgestattet. Um mit einem Gasgrill indirekt zu grillen, heizen Sie das Gerät zunächst vor. Dafür stellen Sie alle Brenner auf die höchste Stufe. Oftmals verfügen Gasgrills über eine Temperaturanzeige im Deckel, die Ihnen verrät, ob die perfekte Grilltemperatur erreicht ist. Dann schalten Sie die Brenner in der Mitte aus und stellen die äußeren Brenner auf mittlere Leistung. Platzieren Sie nun Ihr Grillgut mittig auf dem Rost – eben dort, wo keine Hitze von unten einwirkt. Schließen Sie den Deckel und warten Sie die empfohlene Garzeit ab. Je nach Größe des Bratens dauert es beim indirekten Grillen mitunter mehrere Stunden, bis das Essen fertig auf den Tisch kommt.
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Indirektes Grillen mit einem Kugelgrill

Der Kugelgrill ist durch seine spezielle Bauform dem Umluftofen sehr ähnlich und daher perfekt fürs indirekte Grillen geeignet. Ordnen Sie die Holzkohlen ringförmig in der unteren Halbkugel an, damit in der Mitte ein Loch bleibt. Das Grillgut kommt genau hierhin, sodass es nicht direkt über der heißen Glut liegt. Halten Sie die oberen Lüftungsregler während des indirekten Grillvorgangs geschlossen, da Sauerstoff die Kohlen anfeuert und dadurch die Temperatur im Kugelgrill zu stark ansteigen würde.

Für welche Speisen eignet sich indirektes Grillen?

Die indirekte Grillmethode empfiehlt sich vor allem für größere Fleischstücke, dazu gehören ganze Hähnchen und Rinderbraten. Da das Fleisch langsam und bei moderaten Temperaturen unter 200 Grad grillt, kann es schön gleichmäßig durchgaren. Aber damit noch nicht genug: Indirektes Grillen mit dem Gas- oder Kugelgrill ist für viele weitere Speisen geeignet. Probieren Sie doch einmal gegrillten Fisch, schonend zubereitetes Gemüse und selbst gebackenes Brot aus dem Grill aus. Sogar süße Nachspeisen wie Marshmallow-Spieße und Muffins lassen sich indirekt grillen.

Indirekt grillen: 5 Tipps für besten Genuss

Grillen macht den Meister – das perfekte Roastbeef und dergleichen erfordern etwas Übung. Mit diesen Tipps haben Sie schon bald den Dreh raus:
  • Beim indirekten Grillen gart das Fleisch schonend. Dadurch kann zwar nichts so schnell anbrennen, es bildet sich aber auch keine krosse Kruste. Genießen Sie Ihr Grillgut gerne knusprig, grillen Sie es einfach noch einmal von beiden Seiten kurz an.
  • Planen Sie ausreichend Zeit fürs Grillen ein. Indirektes Grillen ist eine langsame, schonende Garmethode. Beginnen Sie daher am besten schon ein paar Stunden, bevor Ihre Freunde zur Gartenparty bei Ihnen eintrudeln.
  • Wenn Sie ganze Fleischstücke auf einem Drehspieß grillen, fällt es Ihnen leichter, den Braten zu wenden. Außerdem kann die heiße Luft besser um das Grillgut herum strömen. Je nach BBQ-Typ ist es sinnvoll, den Rost bzw. die Grillplatten zu entfernen.
  • Füllen Sie Wasser in die Auffangschale, damit es das herabtropfende Fett bindet. Dadurch bleibt der Grillspaß eine saubere Sache und die Fleischsäfte können sich nicht in den Grill einbrennen.
  • Achten Sie beim indirekten Grillen auf die richtige Temperatur. Geflügel und Steaks lassen sich beispielsweise auf höhere Temperaturen erhitzen als Gemüse oder Fisch. Beim Gasgrill stellen Sie die Temperatur einfach durch die Regler ein. Wenn Sie einen Kugelgrill mit Holzkohle nutzen, müssen Sie eventuell etwas abwarten.
Wie Sie sehen, ist indirektes Grillen gar nicht mal so knifflig. Was kommt bei Ihnen als Nächstes auf den heißen Rost?