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Welches Fahrrad eignet sich für Radtouren?

Ein Fahrrad kann mehr, als Sie nur bis zum nächsten Supermarkt oder an den See in der Nähe bringen: Wie wäre es zur Abwechslung mit einer großen Tagestour oder sogar einer Radreise über mehrere Tage? Neulinge stellen sich oft die Frage, ob jedes Bike infrage kommt – und welche Vorteile ein spezielles Reiserad hat. Wir beleuchten, welche Arten sich besonders gut eignen und welche Lösungen es für das Gepäck gibt.

Wohin mit Ihren Siebensachen bei Fahrradtouren?

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Es gibt unter den Radlern ebenso absolute Minimalisten wie Menschen, die ihren halben Hausstand mitnehmen. Die wichtigsten Punkte sind aber die Streckenlänge und die Dauer der Tour. Sind Sie nur einen Tag unterwegs, brauchen Sie natürlich viel weniger Stauraum als bei einer mehrtägigen Radtour. Doch wo bringen Sie Verpflegung, zusätzliche Kleidung und Co unter?

Möglichkeit 1: Gepäck am Fahrrad

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Das Gepäck am Rad zu verstauen, ist wohl die naheliegende Variante. Welche Möglichkeiten es gibt, hängt jedoch maßgeblich vom Bike ab. Während beispielsweise Trekkingbikes von Haus aus mit einem Gepäckträger ausgestattet sind, müssen Sie diesen bei einem Mountainbike meist nachrüsten.

Ob und wie sich ein Fahrrad nachrüsten lässt, hängt vom Modell ab. Denn nicht alle Bikes besitzen Aufnahmen, um das Zubehör anzuschrauben. Die Lösung stellen spezielle Transportsysteme für Sporträder dar. Diese werden beispielsweise an der Stütze des Sattels befestigt. Allerdings hier gibt es teilweise Einschränkungen. Dazu unten mehr.

Möglichkeit 2: Gepäck auf dem Rücken

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Vollkommen unabhängig von der Ausstattung des Bikes sind Sie mit einem (Fahrrad-)Rucksack. Davon abgesehen hat der noch weitere Vorteile. Zum einen ändert sich das Fahrverhalten weniger, als wenn Packtaschen rechts und links des Hinterrads herunterhängen.

Der andere Pluspunkt beim Rucksack ist die Flexibilität: Stellen Sie sich vor, Sie möchten das Fahrrad stehen lassen, etwa um die nähere Umgebung zu Fuß erkunden. Dann schließen Sie das Bike einfach ab und nehmen den Rucksack mit.
Es gibt jedoch auch einen Nachteil: Vor allem bei warmem Wetter schwitzen Sie eher. Es kommt dabei allerdings auf den Rucksack an. Vorteilhaft sind Modelle mit einer belüfteten Rückseite.

Möglichkeit 3: Tasche und Rucksack in einem

Sie können sich nicht entscheiden? Der Ausweg sind Fahrradtaschen, die sich bei Bedarf als Rucksack verwenden lassen.

Von Reise- bis Rennrad: Bikes für Touren im Vergleich

Die Art, wie Sie das Gepäck mitnehmen möchten, ist also ein wichtiger Punkt. Aber es kommt noch auf andere Dinge an. Zu empfehlen ist beispielsweise eine Schaltung mit vielen Abstufungen – mindestens acht Gänge sollten es in der Regel sein. Geht es eine Steigung hoch, sind niedrige Übersetzungen eine Wohltat. Im Folgenden nehmen wir verschiedene Radtypen genauer unter die Lupe.

Das Reiserad – perfekt für (mehrtägige) Touren und Radreisen

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Das Reiserad ist, der Name verrät es schon, der absolute Spezialist für mehrtägige Radreisen. Es handelt sich um einen Mix aus Trekkingrad und Rennrad plus ein paar Besonderheiten:
  • Von Trekking-Modellen bringt es die komplette Ausstattung mit: Sie umfasst robuste Reifen, viele Gänge, Schutzbleche, Beleuchtung und Träger für das Gepäck.
  • Der Rahmen eines Reiserads erinnert oft stark an ein Rennrad, dazu gesellt sich ein Rennlenker. Das ermöglicht eine sportlich-windschnittige Sitzposition und mehrere Griffvarianten. Auf diese Weise sorgt der Lenker für Abwechslung auf einer langen Strecke.
  • Dazu ist der Hinterbau oft länger, wodurch Platz für größere Packtaschen ist. Manche Exemplare haben dazu vorn noch eine Befestigungsmöglichkeit für Fahrradtaschen seitlich des Vorderrads: einen sogenannten Lowrider-Träger
Einen Haken gibt es dabei: Diese Modelle sind selten. Sie werden nur von wenigen Herstellern angeboten. Weil sie speziell auf Fahrradfans zugeschnitten sind, werden meist edle Komponenten verbaut. Entsprechend hoch sind die Preise, die normalerweise erst bei über 1.000 Euro anfangen.

Das Trekkingrad – idealer Allrounder, auch für längere Touren

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Es gibt eine deutlich günstigere Alternative: Das Trekkingbike ähnelt dem Reiserad stark. Auch hier ist die Ausstattung umfassend und lässt keine Wünsche offen. Dazu gehören ebenso breitere Reifen, mit denen Abschnitte über Schotterwege kein Problem darstellen.

Der Unterschied zu einem Rad speziell für Reisen liegt in der entspannteren Rahmengeometrie. Außerdem verfügt ein Trekkingrad meist über einen geraden Lenker. Das muss jedoch nicht unbedingt ein Nachteil sein: Viele Menschen bevorzugen die etwas aufrechtere Sitzposition bei Trekkingbikes. Apropos Sitzen: Ein komfortabler Sattel ist ein großer Pluspunkt. Falls das von Haus aus montierte Modell nicht optimal ist, lohnt sich vielleicht ein Austausch.
Ein vorderer Lowrider-Träger für zusätzliche Taschen lässt sich normalerweise nachrüsten. Voraussetzung: Die Gabel darf nicht aus Carbon sein, wie es bei manchen teureren Ausführungen der Fall ist.

Das Mountainbike – exzellent für Ausflüge durch das Gelände

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Sie möchten auf der Radtour hauptsächlich auf unbefestigten Wegen und/oder durch das Gelände fahren? Dann bietet sich ein Mountainbike an. Dadurch haben Sie bei der Planung der Strecken die meisten Möglichkeiten.
Lange Abschnitte auf Asphalt sind auf einem MTB allerdings nicht ganz so günstig. Es lässt sich dort zwar auch bequem fahren, aber im Durchschnitt etwas langsamer. Das liegt unter anderem am höheren Rollwiderstand der Offroad-Bereifung.

Bei einem MTB bietet es sich an, einen Rucksack zu verwenden. Er beeinflusst das Fahrverhalten am wenigsten und ist deshalb abseits der Straße deutlich besser. Es gibt auch Gepäckträger für MTBs mit und ohne Aufnahmen am Rahmen. Diese eignen sich aber eher für kleine Taschen beziehungsweise spezielle Ausführungen, die auf den jeweiligen Träger zugeschnitten sind.

Wie sieht es mit anderen Typen von Fahrrädern aus?

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Grundsätzlich kommen auch andere Fahrradarten für eine Radtour infrage. Hier gibt es jedoch gewisse Einschränkungen.
E-Bike: Zweiräder mit Elektromotor sind wohl die komfortabelste Art, Fahrrad zu fahren. E-Trekking- und E-MTB-Varianten bringen die schon genannten Eigenschaften mit. Allerdings müssen Sie bei längeren Touren den Akku unterwegs aufladen. Da es Ladestationen nicht überall gibt, sind Sie mit einem E-Bike nicht ganz so flexibel.
Rennrad: Dies ist für Fahrer mit sportlichem Ehrgeiz eine Möglichkeit. Voraussetzung ist, dass Sie das Gepäck auf ein Minimum beschränken. Passende Trägersysteme nehmen meist nur kompakte Taschen für das Nötigste auf. Beachten Sie außerdem, dass der schmale Sattel eines Rennrads für hohes Tempo optimiert ist. Dabei lastet Ihr Gewicht hauptsächlich auf den Pedalen. Bei gemütlicher Fahrweise ist er deshalb eher unbequem.
Citybike: Die Stadträder zeichnen sich durch eine relativ aufrechte Sitzposition und eine überschaubare Anzahl von Gängen aus. Manchmal sind es nur drei. Beides ist für lange Touren nicht ideal. Kurzen Ausflügen steht aber nichts im Wege – etwa mit der Badetasche zum See.
Sie haben Kinder? Auch mit kleineren Bikes für junge Radler sind Ausflüge und Touren möglich. Hier gibt es allerdings einige Dinge zu beachten, vor allem bezüglich der Länge der Strecke. Lesen Sie hier mehr zu Fahrradtouren mit Kindern.