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Radtouren mit Kindern: Was Sie wissen müssen

Eine Radtour am Wochenende ist die perfekte Gelegenheit, neue Eindrücke zu sammeln und frische Luft zu tanken. Und das nicht nur für Erwachsene – Kids machen ebenfalls gerne Ausflüge. Was liegt also näher, den Nachwuchs auf eine Tour mit dem Rad mitzunehmen? Dabei sind jedoch ein paar Besonderheiten zu beachten, damit es ein gelungener Tag für die ganze Familie wird. In diesem Artikel haben wir Ihnen nützliche Informationen zusammengestellt.

Worauf sollte ich bei Radtouren mit Kindern achten?

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Sie sind selbst sehr aktiv und spulen mühelos Kilometer nach Kilometer mit dem Rad ab? Gerade sportliche Eltern unterschätzen oft die Ausdauer des Nachwuchses. Deshalb ist es wichtig, die Strecke so zu planen, dass sie zum Alter und den Fähigkeiten passt. Sonst wird aus dem Fahrspaß schnell Fahrfrust. Und das führt im schlimmsten Fall dazu, dass die Kids gar keinen Radausflug mehr machen möchten.
Wie lang sollte eine Radtour mit Kindern sein? Und wie schwierig darf sie sein? Das lässt sich schwer einheitlich beantworten, denn nicht jedes Kind ist gleich. Grundsätzlich beachtenswert sind folgende Punkte:
  • Eine Tour mit den Kindern auf eigenen Bikes kommt erst infrage, wenn diese sicher radfahren können. Das ist normalerweise frühestens ab fünf bis sechs Jahren der Fall. Es kann aber genauso gut erst mit acht oder zehn Jahren so weit sein. Einen kleinen Test zur sicheren Handhabung des Bikes finden Sie weiter unten.
  • Die Radgröße spielt eine Rolle. Denn mit einem 20- oder 24-Zoll-Kinderfahrrad ist mehr Tretarbeit notwendig. Der Effekt ist ähnlich wie beim Laufen – auch da bedeuten kurze Beine mehr Anstrengung. Mit Erwachsenen wirklich gleichziehen kann der Nachwuchs erst ab einem 26-Zoll-Rad.
  • Generell empfehlen sich für unter Achtjährige kurze Ausflüge bis maximal 20 km. Geübte Zehnjährige schaffen oft schon bis 50 km. Bedenken Sie, dass bei einem Kind die Tagesform schwankt.
  • Vermeiden Sie starke und/oder lange Steigungen lieber. Hier spielen wieder das Rad und dessen Ausstattung eine Rolle. Mit einem Mountainbike mit über 20 Gängen überwinden die Kids Anstiege leichter als mit einem Bike mit nur drei Gängen.
  • Große Hitze setzt jungen Radfahrern zu und führt schnell zu Frust – im Extremfall kann sie sogar gefährlich werden. Die besten Zeiten sind das Frühjahr und der Spätsommer und weniger der Hochsommer. Ist es sehr warm, hilft eine kluge Streckenplanung – mit schattigen Passagen durch Waldstücke.
  • Ideal ist eine Strecke mit einem von der Fahrbahn getrennten Radweg. Vermeiden Sie, so weit wie möglich, Abschnitte entlang stark befahrener Straßen.
Ob mit der Familie, zu zweit oder allein: Entdecken Sie unseren Ratgeber zur Planung von Fahrradtouren.

Tipp: Lassen Sie Ihre Kids ohne Tasche oder Rucksack fahren und transportieren Sie Verpflegung und Co auf Ihrem eigenen Bike. Das sorgt für einen gewissen Ausgleich der unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten, vor allem an Steigungen.

Kleiner Test: Ist mein Nachwuchs bereit für eine Fahrradtour?

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Sie wissen nicht genau, ob Ihr Kind schon sicher genug auf dem Rad ist, um mitzufahren? In diesem Fall hilft eine kleine Checkliste:

• Fährt es sicher geradeaus, ohne zu schlenkern?
• Beherrscht es Kurvenfahren, einschließlich enger Kurven?
• Kann es vorausschauend fahren und Hindernisse rechtzeitig erkennen?
• Ist das Kind in der Lage, je nach Situation auszuweichen und/oder zu bremsen?
• Kennt es die wichtigsten Verkehrsregeln und Verkehrsschilder?
• Kann es auf Aufforderung sofort bremsen und stehen bleiben?
• Klappt das Auf- und Absteigen beim Anhalten sicher und problemlos?

Im Zweifelsfall schafft eine einfache „Fahrprüfung“ Klarheit. Beispielsweise auf einem Parkplatz nach Ladenschluss.
Apropos Sicherheit: Ein Helm ist natürlich Pflicht bei Radtouren mit Kindern. Auch dann, wenn Sie nur auf einem Radweg fahren. Bis zu einem Alter von zwölf Jahren ist er sogar vorgeschrieben. Lesen Sie hier, woran Sie einen guten Helm erkennen und wann ein Kinderfahrrad eine Beleuchtung braucht.
Machen Sie den Ausflug mit der ganzen Familie? Dann ist es am besten, wenn ein Elternteil vorausfährt und der andere hinterher. Bei einer erwachsenen Begleitperson ist es sinnvoll, die Kinder vorausfahren zu lassen. So haben Sie sie im Blick und müssen sich nicht umdrehen. Wichtig ist in diesem Fall natürlich, dass sie bei einer Gefahrensituation auf Zuruf anhalten.

So sorgen Sie für mehr Spaß und Motivation unterwegs

So sorgen Sie für mehr Spaß und Motivation unterwegs Bei erwachsenen Radlern gilt oft „Der Weg ist das Ziel“. Für diese stehen die Bewegung an der frischen Luft und der sportliche Aspekt des Radfahrens im Vordergrund. Bei Kindern ist das oft nicht so. Deshalb ist es eine gute Idee, wenn der Ausflug ein bestimmtes Ziel hat. Das kann ein Picknick, der Zoo oder ein Klettergarten sein. Am besten natürlich etwas, das die Kids besonders interessiert.

Planen Sie außerdem genug Pausen ein. Ein günstiger Ansatz besteht darin, nach schwierigen Streckenabschnitten anzuhalten, wo es als Belohnung einen kurzen Snack gibt. Nach einer starken Steigung darf es auch etwas Süßes sein. Das ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie noch andere Verpflegung dabei haben. Hier finden Sie Wissenswertes zur Ernährung bei Radtouren.

Zum Schluss der wohl wichtigste Tipp: Kommen Sie nicht mehr voran, weil die Kinder müde und quengelig sind, brechen Sie die Radtour ab. Schließlich geht es um den Spaß – und nicht um eine Etappe der Tour de France.